Hirn aufgeräumt

Nachdem ich gestern kurz mit einer „besonderen Freundin“ telefoniert hatte, war mein Hirn wieder mal völlig unaufgeräumt. Ich hatte besagte Freundin in meinem Jahresrückblick unter

Eine Freundin vom Tanzen, die immer einen Sonderstatus hatte, fordert gerade Klarheit ein, wo ich sie bisher kunstvoll vermieden habe, um das lockere Band nicht in Stücke hacken zu müssen.

subsumiert.
Sie hat es definitiv nicht einfach. Und sie tut Dinge, wo ich nur noch den Kopf schüttele, weil mir nicht klar ist, was ihr das bringen soll. Jahrelang hat sie auf eine Sache hingearbeitet, wir haben sie massiv dabei unterstützt, es hat nicht geklappt. Inzwischen hat sie es sich anders überlegt, kappt aber die alten Verpflichtungen noch nicht, sondern lebt ein Sowohl-als-auch, das gleichzeitig ein Weder-Noch ist.
Ich seh mir das nur noch aus der Entfernung an, wenn ich es aus der Nähe mitkriege, müsste ich schreiend im Kreis rennen.

Und in einem etwas längeren Nachtgespräch mit dem Dr. rer. nat. hat er ihr Verhalten auf eine völlig nachvollziehbare und schlüssige Art erklären können, die ich nie gefunden hätte. Er ignoriert, was sie sagt, schaut sich an, was sie tut, und sieht den Vorteil, den sie daraus hat. Fertig.

Ich finds immer noch nicht gut, was sie da  macht, aber zumindest verstehe ich wieder, warum sie es tut.

Wir hatten vor Weihnachten gemailt, wo sie sich beschwert hat, dass sie nicht versteht, warum ich mich abgrenze. Ich also den Erklärbär gemacht und ihr geschrieben, was ich denke, daraufhin wollte sie sich überlegen, ob die Freundschaft für sie so noch Sinn macht.
Das Telefonat gestern war die fadenscheinige Absage eines Treffens, das ich fürs kommende Wochenende angeleiert habe.
Inzwischen ist es mir wurscht, ob und wie ihre Bilanz unserer Freundschaft aussieht, ich tu mir das nicht mehr an. Wenn sie sich meldet, gut, wenn nicht, auch gut.

Und trotzdem bin ich ein bisschen traurig.

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Unsere Nachtgespräche sind im Übrigen eine echte Bereicherung für mich – nicht nur in diesem Fall. Wenn wir gleichzeitig zu Bett gehen, quatschen wir oft noch eine Stunde über Gott und die Welt. Da lernt man (s)einen Mann kennen 😉

Ein Gedanke zu “Hirn aufgeräumt

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