Heute bin ich ordentlich mit einer Kollegin zusammengerasselt, da bin ich selbst erschrocken.
Unser gemeinsamer Chef hatte mir vor längerer Zeit mal erzählt, dass sie sich früher mit einigen Leuten in der Firma angelegt hat. Mich hats gewundert, da ich sie so nie erlebt hatte und immer gut mit ihr ausgekommen bin. Seit heute kann ich das nachvollziehen.
Sie ist für die Einführung eines Zusatzmoduls einer Software verantwortlich, das zur Verwaltung unserer Projekte genutzt werden soll. Also was völlig unwichtiges nicht ganz Existentielles. Und dabei will sie allen beibringen, wie man richtig arbeitet – richtig heißt übersetzt „genau so, wie sie denkt“. Ich bin da eher der Realo – ich versuche, die Leute dort abzuholen, wo sie stehen, egal ob das jetzt die reine Lehre ist oder nicht. Man kann ihnen zeigen, wie’s besser klappt, ja, aber nicht mit dem Holzhammer.
Und so muss sich unser Cheffe jetzt mit der lebenswichtigen Frage auseinandersetzen, ob der Name eines Projekts im Lauf einer Definitionsphase noch verändert werden darf oder nicht… *Kopf => Tisch*
Es war auch extrem wichtig, dass sie in der Software erweiterte Benutzerrechte bekommt und ich nicht. Ist mir doch bloß recht, dann muss ich mich um den organisatorischen Krempel nicht kümmern und hab Zeit für meine eigene Arbeit.
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Ich bin immer noch angepi**t über den Tonfall, mit dem sie mir heute ihr „ich Chef du nix“ vor den Latz geknallt hat. Wir sind Kolleginnen auf der gleichen Hierarchieebene, sie hat einen kaufmännischen Background mit viel Erfahrung, ich bin jünger, „besser“ = theoretischer ausgebildet und rein technisch orientiert. Da nimmt doch keine der anderen was weg *kopfschüttel* Aber anscheinend gehts bei uns jetzt auch um Schwanzvergleiche Statussymbole inklusive stutenbissigem Gezicke.
Ich werde in der nächsten Zeit bewusst darauf achten, wo sie mich nicht auf Augenhöhe behandelt, und das einfordern. Und ich werde meinen Chef darum bitten, nochmal klarzustellen, wie die Rollen verteilt sind. Wenn sie da so Wert darauf legt.
Ein Gedanke zu “Leichte Unverträglichkeiten”
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