Jaaaa, geschummelt, heute ist schon der 6. Ich schick den Beitrag trotzdem noch raus.
In schöner Tradition fragt Frau Brüllen an jedem Monatsfünften, was wir eigentlich den ganzen Tag machen. Und inzwischen sind bei mir doch einige WMDEDGTs zusammengekommen.
Die Nacht war nicht so toll, nach dem obligatorischen Wickeln zwischen 3 und 4 Uhr morgens war der Zwerg WACH. Ich nicht, aber danach fragt er in dem Moment leider nicht. D. h., ich habe eine gute Stunde lang das wuselnde Kind auf der Matratze behalten, ihn in der Federwiege angeschubst, ohne selbst vollends einzuschlafen, ihn da irgendwann wieder rausgeholt und nochmal gestillt und dann sind wir endlich wieder eingeschlafen.
Gegen 7:00 war ich dann endgültig wach. Offensichtlich war die Abteilung „Bewegung“ im Babyhirn auch ausgeschlafen, die Augen blieben aber noch fest zu. So ist er also eine Dreiviertelstunde lang durchs Bett gerollert, auf alle Viere gegangen, hat sich hingesetzt – und dabei weitergeschlafen. Dann gingen irgendwann die Äuglein auf, und unsere Morgenroutine ging los.
Ab 7:53 zählt die Zeit, Aufgabe: in eineinhalb Stunden sitzen wir im Auto. Schließlich müssen wir demnächst wieder jeden Morgen aus dem Haus, und wenn man das ein Dreivierteljahr nicht gewohnt war, muss sich das erst wieder einspielen. Also: Zwerg wickeln, Spielzeug runterstellen, Mama darf zur Toilette und sich anziehen. Kurzer Stopp im Kinderzimmer und die inzwischen gefüllte Morgenk*ckwindel wechseln, dann ab in die Küche und Frühstück machen.
8:23, wir sitzen am Frühstückstisch mit Kaffee und Marmelade für mich, Wasser, Tabletten, Brot, Margarine und Käse gibts für uns beide. Der Zwerg ist kein Morgenmensch, deshalb braucht er für seine zweieinhalb Scheiben Brot eine gute halbe Stunde. Das hat aber den Vorteil, dass ich meinen Kaffee genießen kann und einige Gläser Wasser schaffe – ich trinke chronisch zu wenig, deshalb muss ich mir solche Tricks angewöhnen.
Nach dem Frühstück putzen wir gemeinsam Zähne und der Zwerg wird gewaschen und angezogen. Da ich mit ihm spazierengehen will und hoffe, dass er irgendwo ein Stück krabbeln kann, trägt er die warme wasserdichte Montur aus Regenhose, Matschjacke, Mütze und Füßlingen.
Um 9:27 starte ich das Auto, d. h., wir haben die angepeilte Zeit eingehalten. Verpennt haben wir den Schnuller für den Zwerg und einen zweiten Toilettengang für mich, da ist also noch Verbesserungspotential 😉 aber für Tag 2 finde ich das ganz OK.
Wir fahren ein paar Kilometer zu einem schönen Fleckchen zum Spazierengehen, bewundern Wildgänse und eine Heilquelle. Leider sind überall Hunde unterwegs, d. h., Krabbeln ist eher ungünstig. Deshalb ziehen wir bald wieder heimwärts.
Gegen 10:45 sind wir wieder zuhause, als zweites Frühstück teilen wir uns eine Birne und stillen den Zwerg satt, so dass er um 11:15 selig in der Federwiege einpennt. Ich bereite ein Mittagessen vor, denn um 12:00 steht der hungrige Dr. rer. nat. auf der Matte. Nachdem er wieder weg ist, habe ich tatsächlich Pause. Ich surfe, stelle dabei entsetzt fest, dass schon wieder ein Fünfter ist, mache ein paar Notizen und muss dann schon wieder ins Kinderzimmer, den quakenden Zwerg beruhigen.
Der ist dann so beruhigt, dass er erst um 14:15 wieder die Augen aufschlägt – vollkommen ausgeschlafen und total hungrig. Entsprechend biete ich ihm asap sein Mittagessen an – Nudeln in Tomatensauce und dazu Gurke und einen Rest Birne. Zum ersten Mal mag er es nicht, und ich finde nicht heraus, warum. Alternativ bekommt er eben eine Scheibe Butterbrot, was solls.
Um 15:00 klingelt es, meine Eltern sind zu Besuch und haben Kuchen mitgebracht. Deshalb darf der Zwerg nach der ersten Scheibe Butterbrot gleich auf selbstgebackene Waffeln umsteigen, und wir sitzen mit Kaffee und Kuchen daneben. Klingt gemütlich, wäre es auch, würde der Zwerg nicht wie ein Duracellhäschen auf und zwischen uns herumturnen, krabbeln, hinsetzen, hinknien, hochziehen, Brillen inspizieren, Kataloge „lesen“, Haare anfassen wollen,… Schön, dass wir zu dritt sind, alleine käme ich jetzt nicht zum Essen oder Trinken. Wir haben viel Spaß zu viert. Der neueste Trick des Zwergs: Wenn einer von uns mit ihm „Kuckuck!“ spielt, wirft er sich irgendwann selbst die Mullwindel über den Kopf und lacht sich scheckig. Zum Wegschmeißen 🙂
Gegen 17:00 geht ihm die Energie aus, er wird grobmotorisch und meine Eltern verabschieden sich. Es war ein gelungener Besuch, und wir drei Erwachsenen sind froh darüber, schließlich hatten wir auch Treffen, wo er eine Stunde gebrüllt hat ;-(
Wir stillen nochmal, und er beschäftigt sich alleine damit, durch die Wohnung zu robben und sein Spielzeug zu inspizieren.
Der Dr. rer. nat. kommt um 17:30 von einem ungeplant langen Arbeitstag nach Hause und ist ziemlich erledigt. Der Zwerg freut sich, dass er da ist, und sie spielen ein bisschen miteinander, bevor sie gegen 18:00 zu Abend essen. Ich füttere den Zwerg, damit mein Mann in Ruhe essen kann, und danach spielen die beiden Männer wieder, damit ich essen kann. Dann ist auch schon wieder Zeit zum Bettfertigmachen, und gegen 19:45 wird das Kinderzimmer dunkel.
Ich nutze meinen Feierabend, um ein bisschen zu surfen, mit meinem Mann zu reden und zu duschen, bis wir gegen 21:15 ins Bett gehen. (Das ist für mich immer noch unglaublich früh, aber so richtig gut sind unsere Nächte eben immer noch nicht, und für den Dr. rer. nat. als chronischen Frühaufsteher ist die Uhrzeit eh ganz gut.)