Sie kennen es, Details gibts bei Frau Brüllen.
6:14, mich weckt das Geräusch der Klotür, kurz bevor mein Wecker sich meldet. Wir sind alle angeschlagen, deshalb ist der Dr. rer. nat so spät dran und ich habe mich gestern schon krankgemeldet. Trotzdem geht der Zwerg in den Kindergarten, also muss ich früh aufstehen.
7:14, mittlerweile sitze ich mit einem frisch gewickelten Zwerg beim Frühstück. Er hat schon von seiner Aufsteh-Weltuntergangsstimmung auf fröhliches Endlosgeplapper umgeschalten. Ich sitze mit platzendem Schädel, halboffenen Augen und gefühlten 20% Gehirnkapazität daneben, bemühe mich, zu frühstücken und ihn nicht zu sehr zu ignorieren. In dem Zustand fällt es mir schon schwer, den Standardablauf (Essen. Tisch abräumen. Zähneputzen.) abzuarbeiten.
8:14, ich gebe einen protestierenden Zwerg im Kindergarten ab. Er braucht eine extra Kuschelrunde und fängt sich auch dann nur so mittel. Die Erzieherin und ich vereinbaren, seinen Kindergartentag radikal zu kürzen, d. h., ich hole ihn vor dem Mittagessen ab. So ganz fit ist er auch noch nicht wieder.
Als er sich dann doch aufs Spielen mit der großen Eisenbahn einlässt, darf ich gehen.
Um 9:14 (schaumermal, ob ich das den Rest des Tages durchziehe ;-)) sitze ich schon beim Arzt, hole mir die Krankschreibung und einen Sack voll Medikamente gegen meine Stirnhöhlenentzündung mittleren Ausmaßes. Das meiste davon nehme ich eh schon (Sin*pret, Nasenspray und Ibu), aber einen Inhalator habe ich noch nicht. Der Nutzen dieses Geräts leuchtet mir ein, das werde ich nutzen. Das „ich schreibs sicherheitshalber mal mit auf“-Antibiotikum bleibt noch in der Apotheke, das ist ja schnell besorgt, wenn ichs wirklich brauche.
Von der Apotheke bin ich etwa um 10:14 zuhause. Ich bereite schnell ein Mittagessen für den Zwerg und mich vor, koche mir eine Halblitertasse Kräutertee und setze mich mit dem Laptop aufs Sofa. Schnell noch in der Arbeit Bescheid sagen, und dann werde ich – wie schon in den letzten Tagen abends – mich weiter durch das Blog von Jule Stinkesocke lesen. Das ist teilweise sehr unterhaltsam, manchmal aber auch hart zu lesen, insgesamt sehr fesselnd.
11:14, immer noch warm eingepackt auf dem Sofa.
12:14, zuhause mit dem Zwerg und ich muss erstmal durchatmen. Das Abholen ist maximal eskaliert, dank einer Mischung aus schlechtem Timing und erschöpftem Zwerg. Morgen will er vor oder nach dem Mittagessen abgeholt werden – klingt beides vertretbar, ich hoffe, er entscheidet sich noch. Sonst haben wir die Eskalation morgen wieder.
(Nicht falsch verstehen, ich lasse ihn gerne und viel selbst entscheiden. Aber wenn ich merke, dass er überfordert ist, weil er nur noch sich widersprechende Wünsche brüllschluchzt, entscheide ich. Hieß: Ich klemme mir fünfzehn strampelnde, brüllschluchzende Kilos unter den Arm und trage sie aus dem Kindergarten. Nicht schön für alle Beteiligten, aber die kürzeste Lösung.)
13:14, ein völlig erschöpfter Zwerg ist in sein Bett verschwunden, freiwillig und alleine. Der wird groß.
Ich sitze auf dem Sofa, schnorchele und lese.
Mittlerweile ist es 15:14 vorbei, wir sind zu dritt und gammeln zuhause rum. Der Zwerg hat sich gefreut wie ein Schnitzel, als ihn der Papa aus dem Mittagsschlaf wachkuscheln kam. Wir haben gegessen, der Zwerg durfte eine Runde am Spülbecken planschen und inzwischen sitzt er auf Papas Schoß und guckt zu, wie der irgendein D&D-Spiel spielt.
Gegen 17:14 kommt noch schnell jemand, der über ebay eingekauft hat, und holt ein paar Winterstiefelchen des Zwergs ab. Wir plaudern kurz, aber nur kurz, sie muss mit dem Fahrrad noch einige Kilometer nach Hause fahren.
18:14 ist bei uns klassische Abendessenszeit, seit der Zwerg in den Kindergarten geht. Heute waren wir sogar ein paar Minuten früher dran. Wie gewünscht gab es Tütenspätzle für die Herren und belegte Brote für mich, dazu die Reste des Tages: ein paar Erbsen, ein bisschen Pudding, Obst und Gemüse aus der Frühstücksdose des Zwergs,… was halt so anfällt. Und bis auf eine kleine Apfelmus-Sauerei-Eskalation lief es erfreulich friedlich ab. Der Zwerg ist halt irgendwann satt und geht spielen, aber das ist in Ordnung.
19:14 sitzt der Zwerg vor seinem Legohaufen und flötet „Dreckbär“ in Endlosschleife, um mich davon zu überzeugen, ihm einen Bus zu bauen. Sein Charme wirkt nur leider gerade nicht, der ausgewählte Kosename ist nicht ganz nach meinem Geschmack. Etwas später flippt er mal wieder völlig rum und will „kämpfen“, also mich kneifen und boxen und ich soll bitte mitkämpfen, aber ohne meine körperliche Überlegenheit zu nutzen. Das Verhalten kommt bei ihm nur, wenn er körperlich nicht ausgelastet ist, aber trotzdem schon ziemlich müde. Ich bin wie üblich der Spielverderber und mache nicht mit.
20:14 liegen die beiden Männer im Bett des Zwergs, lesen das aktuell beliebteste Weihnachtsbuch und irgendwann wird es dunkel und leise da drin. Ich fülle noch mal Tabletten nach und springe unter die Dusche.
21:14, aus dem Arbeitszimmer des Dr. rer. nat. hustet es, ich sitze weiterhin auf dem Sofa, surfe, lese und spiele mal wieder H*dden C*ty. Neue Events spiele ich etwas intensiver, das Alltagsspiel ist nicht mehr spannend.
Jetzt gehts nur noch irgendwann ins Bett. Licht aus um 23:14 ist wahrscheinlich 😉
xx.14 🙂 und das am 5.
😎