Apothekenlink

Pharmama verbreitet aktuell einen Petitionsaufruf des Apothekerverbands.

Ich hatte mich ja an ihrer Blogparade „Ohne Apotheke(r) fehlt dir was“ beteiligt, und was da stand, gilt so immer noch. Allerdings habe ich mich mittlerweile schon etwas geärgert. Der Dr. rer. nat. schluckt gegen seine Borreliosesymptome pflanzliche Kapseln, die ihm natürlich kein Arzt verordnet, weil Off-label-use, und chronische Borreliose gibts ja gar nicht und so weiter, kein Bock mehr auf Diskussionen. Auf jeden Fall kostet die Packung hier vor Ort 58€, online um die 45€, er braucht etwa eine Packung pro Monat. In schlechten Zeiten wie jetzt auch das Doppelte. Da muss man sich die Vor-Ort-Apotheke leisten können.

Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, ohne Apotheke vor Ort auszukommen. Unsere ist im gleichen Haus wie unsere Kinderarztpraxis, was nicht vorrätig ist, kann ich nach einem halben Tag abholen. Und abholen heißt bei uns wenige hundert Meter Fußweg, also wirklich komfortabel. Gerade für den Zwerg bin ich wirklich froh, wenn ich seine Medikamente sofort in der Hand habe.

Letzte Vorweihnachtsäußerung

Seit dem letzten Beitrag ist nicht viel passiert. Wir haben alle miteinander die Seuche, der TMS hat sich beim Zwerg zur bakteriellen Vollverseuchung ausgeweitet, so dass er ein Antibiotikum bekommt. Das ist das zweite Medikament seines jungen Lebens, auf das er mit völliger Überdrehtheit reagiert, und entsprechend wenig Schlaf bekommen wir alle. Damit wird man natürlich auch nicht schneller gesund, aber daran lässt sich momentan wenig ändern.

Meine Stimmung ist (vermutlich krankheitsbedingt) eher gedrückt, ich kann mich aus den letzten Wochen nur an Nachrichten zum Kopfschütteln oder zum Angst bekommen erinnern. Der Zwerg ist ein reichliches Jahr alt, und ich möchte mir nicht vorstellen, wie die Welt aussieht, wenn er erwachsen wird.

Passend dazu der letzte Absatz von fledermamas Posting zum Thema Demut – bei allem Mist und aller Sorge haben wir immer noch die denkbar beste Ausgangssituation, und dafür bin ich wirklich dankbar.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein besinnliches, positives Weihnachtsfest und dass wir uns im neuen Jahr gesund und munter wiederlesen.

Eure stahldame

Liebster Award – 11 Fragen

Und ich wundere mich noch, warum hier plötzlich so viel los ist!? Das Frollein Doctor hat mich eingeladen, mir den Liebster Award und ein paar Fragen bei ihr abzuholen. Das mache ich doch gern, so was passiert mir schließlich nicht alle Tage.

Liebster Award: 11 Fragen an mich

Vorneweg die Regeln (ich habe die Kette zurückverfolgt und wurde zwei, drei Stationen von dem Frollein Doctor fündig):

 

  1. Danke dem Blogger, der dich nominiert hat.
  2. Verlinke den Blogger, der dich nominiert hat.
  3. Füge einen der Buttons vom Liebster Award in deinen Beitrag ein.
  4. Beantworte die dir gestellten Fragen.
  5. Kopiere die Regeln des Awards und stellt sie ebenfalls auf deinen Blog, damit die Nominierten wissen, was sie zu tun haben.
  6. Erstelle elf neue Fragen für die Blogger, die du nominierst.
  7. Nominiere 2 bis 11 Blogs, die weniger als 300 Follower haben.
  8. Informiere die Blogger per Kommentar darüber, dass du sie nominiert hast.

 

Teil 1 bis 3 und 5 waren jetzt nicht so schwierig, weiter gehts mit Nr. 4 und 6 bis 8.


1. Was hast du gedacht, als du das allererste Mal auf einen Blog gestoßen bist?

So genau weiß ich das nicht mehr, es muss nämlich schon eine ganze Weile her sein. Es war einer der „großen“ Familienblogs, ich glaube, Frau Mutti. Und ich fand das total nett, bei einer gefühlten Nachbarsfamilie in den Alltag reinschauen zu können. Das war nämlich…

2. Wie und wann bist du selbst auf die Idee gekommen, zu bloggen?

.. eine Lebensphase, in der es mir ziemlich mies ging. Und da ich unfreiwillig sehr viel Zeit hatte, habe ich mich regelmäßig im Internet festgelesen. Von dort zum Selberbloggen war der Weg dann nicht mehr weit. Das muss etwa 2008 oder 2009 gewesen sein.
Und wenn es mir nicht gut geht, fällt es mir heute noch leichter, zu schreiben, als direkt mit jemand zu sprechen.

3. Weiß dein reales Umfeld von deiner Internet-Identität und wenn ja, lesen und diskutieren sie mit dir Beiträge?

Mein erstes Blog war quasi öffentlich, meine Familie kannte es und hat auch mitgelesen und kommentiert. Das hatte zur Folge, dass ich mich sehr zensiert habe, weil es mir – siehe oben – nicht gut ging und ich nicht nur auf Verständnis gestoßen bin.
Das aktuelle Blog kennt mein Mann, aber er denkt nur selten daran, mal reinzulesen.

4. Was findest du an dir selbst am nervigsten? Was am nettesten?

Nervig: Der Betriebsmodus „Woher soll ich wissen, wie ich mich gerade fühle, bevor ich höre, in welchem Tonfall ich mit meiner Umwelt rede?“ Das ist manchmal ein bisschen komplizierter als nötig.
Nett: Puh, sowas ist immer schwierig. Ich habe Humor, behaupte ich mal.

 

5. Wie sah deine bislang exotischste Reise aus?

Ich bin tatsächlich mal auf die sprichwörtliche einsame Insel geflohen. Das waren drei Wochen alleine auf einer Finca auf Teneriffa. Das war sehr ungewohnt, aber definitiv eine gute Idee, mit Zeit zum Nachdenken, zum Erholen, meinen ersten Yogaerfahrungen und jeder Menge Sehnsucht.

 

6. Wenn du einen neuen Beruf wählen könntest/ müsstest, welcher wäre das?

Hihi, ich habe da ja schon länger einige Ideen, die aber nie mehr werden als ein Hobby. Außer wir gewinnen im Lotto, ohne jemals gespielt zu haben.
Glücklicherweise werde ich ja im realen Leben schon für das bezahlt, was ich gut kann: Klugschei%en und die Probleme anderer Leute lösen. Das würde ich auch dann gerne tun, entweder im Coaching von Tanzpaaren oder in einer Art Lebensberatung.

7. Liest du lieber in gedruckten Ratgebern oder Blogs/ Internetforen? Oder bist du eher der Typ „Bauchgefühl“?

Ich bin Meistergooglerin.

8. Was würdest du tun, wenn du in einem Kaufhaus eingeschlossen werden würdest?

Erstmal hätte ich Schiss, glaube ich. Dann würde ich ganz vorsichtig ein bisschen durch die Abendkleidabteilung und durch die Pralinenabteilung wühlen. Und dann würde ich vermutlich den Sicherheitsdienst anrufen und mich befreien lassen.

9. Was ist deine Lieblingseissorte?

Ganz schlichtes Vanilleeis, oder die Sorte, die der Dr. rer. nat. gerade selbst macht.

10. Was war als Kind dein liebstes Spielzeug?

[Achtung, gefilterte Erinnerung!] Meine Märklin-Metallbaukästen. Mein ganzes Zimmer stand irgendwann mit meinen Bauwerken voll, und die Muttern finden meine Eltern vermutlich noch heute im Staubsauger.
Wobei ich erst vor kurzem festgestellt habe, dass das ja ein Spielzeug mit großer Vergangenheit ist.

11. Beschreibe deinen „perfekten“ Sonntagmorgen!

Nach einer durchgeschlafenen Nacht (muahaha) weckt mich das Kind, indem es rücksichtsvoll erst nur den Papa aus dem Bett holt und mit ihm zusammen meinen Kaffee kocht und Brötchen holt. Nach einem gemütlichen Frühstück wäscht und wickelt sich das Kind eigenständig, zieht unaufgefordert und freudig seine Spielplatzklamotten an und trägt sein Sandspielzeug nach draußen. (Wer noch zählen kann, wie oft er in diesen zwei Sätzen herzlich lachen musste, darf sich was wünschen.)
Hüstel, im Moment sind meine Sonntagmorgen perfekt, wenn der Dr. rer. nat. die Frühschicht mit dem Zwerg übernimmt und mich noch einmal in mein Bett krabbeln lässt. Höhere Ansprüche dann nächstes Jahr, oder übernächstes.


So, dann brauchen wir jetzt noch einen Satz Nominierungen.
Da ich leider keinen blassen Schimmer habe, welcher Blog wie viele Follower hat, setze ich mich jetzt bestimmt irgendwo in die Nesseln, aber wie ging der Spruch nochmal? „Eine Blamage am Tag schärft den Charakter.“ oder so. Und daher verteile ich meine Einladungen (die selbstverständlich auch abgelehnt oder ignoriert werden dürfen) an Svü, Kiki, die Jongleurin, Xayriel und die Fledermama.

Und hier sind eure Fragen:

  1. Wozu bloggst du?
  2. Wann und wo entstehen deine Blogposts?
  3. Was war dein erster Blogpost (die Blogvorstellung mal ausgenommen)?
  4. Android oder iPhone? Oder gar kein Smartphone?
  5. Welches Kleidungsstück dürfte in deinem Leben niemals fehlen?
  6. Da heute der 31.10. ist: Süßes oder Saures?
  7. Gibt es einen Anlass, zu dem du dich verkleidest? Wenn ja, welchen und warum?
  8. Welchen Rat würdest du dir selbst gerne geben, wenn du dein halb so altes Ich treffen könntest?
  9. Du gewinnst im Lotto und hast genug Geld für den Rest deines Lebens. Was sagst du zu deinem Chef?
  10. Worüber kannst du immer wieder herzhaft lachen?
  11. Worüber kannst du dich immer wieder ärgern?

Damit wäre das auch geschafft.

Und wieder Up

Meine Down-Phase scheint gestoppt zu sein.

Der Zwerg schlief gestern. Nachmittags von eins bis halb fünf. Dann von sieben bis früh um zwei. Und nochmal bis kurz nach sechs. Jetzt ist er wieder gut drauf.
Ist der Schub vorbei oder hat er nur einen aufgestauten Schlafmangel abgearbeitet? Eigentlich egal, Hauptsache, er schläft wieder gut.

Und zweitens: mein Zwischenzeugnis ist da. Hat ein bisschen gedauert: angefordert hatte ich es im Oktober, mein Chef hat es im Januar der Personalabteilung überreicht und vor ien paar Tagen kam es dann zu mir. Aber es ist richtig gut *freu* (sagt ein Anwalt für Arbeitsrecht, also glaub ich das mal.)
Das leg ich mir gut weg, in der Hoffnung, es nie zu brauchen. Trotzdem wars mir lieber, eins zu haben. Wer weiß schon, wie das Irrenhaus nächstes Jahr um diese Zeit aussehen wird.

Jetzt dürfte noch das Wetter besser werden, dann wär wieder rundum alles supi.

„Die schöne Verräterin“ (Buchrezension)

Bei diesem Buch habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: ich habe es aus einem Tausch-Bücherschrank gezogen (also 1/5 bei #52 erledigt) und schreibe hier gerade die Rezension dazu (macht 2/5 bei #53).


„Die schöne Verräterin“ ist ein historischer Roman von Rena Monte, einer mir völlig unbekannten Autorin. Eine kurze Netzrecherche verrät mir: Sie hat noch einige historische Romane mit Titelheldinnen geschrieben, außerdem zwei Bände einer Templersaga, lebte in der Nähe von München und starb 2014.
Hauptperson des Buches ist Silvana, die einzige Tochter des Conte Monteggiori. Er ist ein rauhbauziger Burgherr, der nach dem frühen Verlust seiner Frau (dazu später mehr) seine Tochter verstecken will – Männerklamotten, keine gesellschaftlichen Kontakte, sie bleibt in seiner Burg und hat sich unauffällig zu verhalten. Die Handlung ist im 14. Jahrhundert in Norditalien angesiedelt, wo benachbarte Burgen und Städte verschiedenen Kriegsparteien angehören. Als eine gegnerische Delegation in der Burg ist, stolpert deren Anführer über die lauschende Silvana, und damit nimmt die Handlung Fahrt auf. Er will sie als Spionin einspannen, Silvanas Tante nimmt sie zu sich zwecks Einführung in die Gesellschaft, Silvana darf reiten und die Falkenjagd erlernen und einiges andere mehr. Soweit alles ganz nett, lese ich gerne.
Parallel dazu lernt Silvana einige Männer kennen, und bei jedem dichtet ihr die Autorin einen Zwiespalt aus „er soll mich küssen/anfassen/Sex mit mir haben“ und „ich muss mich anständig benehmen“ in den Kopf. Silvana hat ja sehr abgeschirmt gelebt und ist daher neugierig auf das, was sie den Soldaten ihres Vaters abgelauscht hat.
Und ab dem zweiten dieser Typen war das Buch für mich gelaufen. Erstens hatten diese Episoden keinen plausiblen Zusammenhang mit dem Rest der Handlung, wie wenn die Autorin einen Schalter umgelegt hätte, „jetzt bitte wieder „er soll mich küssen/anfassen/Sex mit mir haben““. Und zweitens, Heiderzacken, wie naiv kann man denn sein!? Dem ersten schmeißt sie sich an den Hals, macht fröhlich beim Knutschen mit, und als er dann ran will, stellt sie fest, dass sie sich das als Contessina nicht erlauben kann. Was sie nicht im geringsten davon abhält, nach dem Anführer der feindlichen Delegation das gleiche mit einem anderen Adeligen, einem Falkner, dem gleichen Adeligen nochmal, einem Günstling ihres Vaters, dann schläft sie (ich dachte mir: endlich!) mit dem Adeligen. Das reicht dann aber immer noch nicht, sondern das Rumgetue geht weiter. Ich weiß nicht, wie das Buch durch diese Einschübe besser werden sollte. Wenn es ein Softporno erotische Literatur hätte werden wollen, wärs wieder zu wenig und zu wenig explizit.


Mein Fazit: Nee, danke. Hätte ein guter historischer Roman werden können, ich habe ja grundsätzlich Freude an solche Geschichten. Aber nicht in der Kombination.
Das Buch geht zurück in den Tausch-Schrank, vielleicht findet sich ja was Besseres.

Wiki-Quickie 02/25

Zu Aufgabe #53 des 101/1001-Projekts.

Heute als zufälligen Artikel entdeckt: der Cementerio de la Chacarita. Ich habs wohl gerade mit Friedhöfen, hoffentlich weiterhin nur in Form von Blogartikeln.

Cementerio heißt Friedhof, so viel kann ich mir noch zusammenreimen, Chacarita ist nach einer Recherche ein relativ zentral gelegenes Stadtviertel von Buenos Aires. Man hat ihn 1871 eröffnet, als aufgrund einer Gelbfieberepidemie Platz gebraucht wurde.
Laut Google Maps ist das Ding ganz schön groß, geschätzt etwa ein Quadratkilometer.
Sieht beeindruckend aus – offensichtlich baut man in Argentinien kleine Gebäude, in die man die Särge oberirdisch abstellt. Offensichtlich gibt es aber auch Urnengräber.

Der Wikipediaartikel enthält eine beeindruckende List berühmter Personen, die auf dem Cemeterio begraben liegen, ich greif mir mal drei raus: einen Tangotänzer, den als Ältesten gestorbenen und einen von denen, die zuletzt dort begraben wurden.

Als Ältester starb der Komponist Enrique Cadicamo mit 99 Jahren. Er hat fast das ganze 20. Jahrhundert erlebt, geboren im Sommer 1900 und gestorben Ende 1999. Er hat – Klischee-Argentinier – Tangotexte verfasst. Mir kommt keiner der aufgelisteten Titel bekannt vor, das ist aber kein Wunder: unser Turniertango teilt sich mit dem echten argentinischen Tango nicht viel mehr als den Namen.

Tangotänzerinnen gibts mehrere zur Auswahl, ich entscheide mich für Ada Falcon.
Ihre Kurzbiografie in ihrem Artikel klingt nach Filmstoff: sie war Schauspielerin und Tangotänzerin, stand schon als Teenie auf der Bühne bzw. vor der Kamera und ließ es sich als erfolgreiche jnge Frau wohl durchaus gutgehen. Dann der Bruch – sie zieht sich mit Ende Dreißig zurück, lässt keine Fotos mehr von sich machen, lebt isoliert und zieht sogar ins Kloster.

Das letzte Begräbnis der Liste erfolgte 2006. Der Komödiant Jorge Porcel hat keinen Artikel in der deutschen Wikipedia, ich muss auf die englische Sprachversion ausweichen. Die ist dafür um so aufschlussreicher: Porcel hat in 49 Filmen mitgespielt, von denen die meisten als „nicht jugendfreier Humor“ deklariert wurden. Außerdem war er in vielen Fernsehshows zu sehen. Nach seinem Rückzug aus der argentinischen Filmbranche ging er nach Miami, wo er sich einer Varieteshow widmete und ein Restaurant eröffnete.
Auch kein Kind von Traurigkeit.

So, jetzt haben wir alle wiedere was gelernt, Zeit, sich meinem Zwerg zu widmen.