Erholt.

Zwei Wochen Ostsee waren genau das Richtige. Tolles Sommerwetter, tolle Ferienwohnung, tolle Umgebung, es war einfach großartig.

Ich habe wirklich abgeschaltet und mich erholt. Ja, mit Vierjährigem und Partner und in fremder Umgebung gibts trotzdem Dinge, die nicht optimal laufen. Aber wir sind aus unserem Trott rausgekommen, ich konnte gut in mich reinfühlen und einiges sacken lassen.

Ich stelle mich gedanklich auf einen heißen Herbst ein. Irgendwie ist ja alles in der Schwebe und das einzige, was klar ist, ist, dass es täglich neue Regeln geben kann. Arbeit – Büro oder homeoffice? Kinderbetreuung – Normalbetrieb, Totalschließung oder irgendwas dazwischen? Man weiß es nicht.

Mein Plan ist, mich nicht stressen zu lassen. Ich habe nur zwei Hände und einen Kopf, mehr von mir gibts nicht und mehr werde ich nicht versuchen zu leisten. Ob ich in der Arbeit jetzt drei Wochenstunden mehr oder weniger arbeite und in dieser Zeit eine Aufgabe mehr oder weniger erledige, wird keinen signifikanten Unterschied machen. Also werde ich auch nicht täglich versuchen, irgendwie 120% in meine 75% Zeit reinzuquetschen. Wer mehr von einem meiner drei Jobs haben will, muss mir Aufgaben der anderen beiden abnehmen, oder er kanns vergessen.

Wir haben noch eine Woche Urlaub. In der Zeit werde ich noch einige Ausflüge mit dem Zwerg machen, ein paar Ecken in der Wohnung ausmisten, ausschlafen, eine Freundin treffen,… und hoffentlich so entspannt bleiben wie jetzt.

12 von 12 im Juli 2020

Den Morgenkaffee habe ich verschlafen, aber immerhin habe ich gleich morgens noch schnell ein Werk von gestern vollendet:

"Black Lives Matter" aus Bügelperlen
#1/12 #BlackLivesMatter

Ich weiß, das kunterbunte große L nimmt dem Slogan die Düsterheit. Aber noch mehr Düsterheit ertrage ich gerade nicht, deshalb lebt mein L.

Wenig später ziehe ich mit dem Zwerg zusammen los, ab in den Wald. Tapetenwechsel, kühle Luft und Bewegung für unser Duracellkind.

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2 von 12 / Ein Karpfenweiher zwischen Hügeln

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3 von 12 / Der Zwerg rennt einen Waldweg hoch

Nach anfänglichem Gemaule kamen wir dann doch ganz gut voran. Wenn der Zwerg den Weg aussuchen darf zumindest.
Zwei Stunden etwa sind wir gelaufen, dann wars wieder genug. Der Zwerg ist im Auto sofort eingeschlafen, offensichtlich war er wirklich müde. War auch warm heute.

Nach der Rückkehr:

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4 von 12 / Eiskaffee

Zweiter Kaffee des Tages, diesmal kalt.

Später dann eine kurze Haushaltsrunde, ich betätige mich als Gärtnerin und sortiere Wäsche.

 

Auch der Postmann klingelt noch und bringt neue Beschäftigung für den Zwerg und mich.

Ein geöffnetes Paket mit Tüten voller Bügelperlen
7 von 12 / Nachschub an Bügelperlen

Die Männer sind derweil im Kinderzimmer beschäftigt.

Dr. rer. nat. und Zwerg auf dem Bett beim Vorlesen
8 von 12 / Vorlesen

Später habe ich noch Gelegenheit, ein bisschen bei der Virtuellen Hochschule Bayern zu stöbern. Ich habe mich dort angemeldet, um mein einrostendes Gehirn wieder mal mit neuen Dingen zu beschäftigen. Ich habe mehrere Kurse in der engeren Wahl und schaue mir einige Demo-Abschnitte an.

Heute: Einführung in das Change Management.

Bildschirm meines Laptops
9 von 12 / Onlinekurs

Zum Abendessen gibts für mich Rest von gestern mit Tütenspätzle vom Mittagessen:

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10 von 12 / Abendessen: gefüllter Zucchini in Tomate

Danach wird das Müffelkind zwangsgebadet zum Baden überredet. Der Zwerg war heute noch schlappe 4 oder 5 Stunden auf dem Spielplatz, und er riecht wie ein kleiner Iltis.

11 von 12 / Badewasser einlassen
11 von 12 / Badewasser einlassen

Und der Tagesabschluss: Um kurz nach 10 ist das Kind endlich im Bett, ich verziehe mich auf den dämmrigen Balkon und surfe im Licht der Straßenbeleuchtung noch ein bisschen.

12 von 12 / Mein Sekt zum Tagesabschluss
12 von 12 / Mein Sekt zum Tagesabschluss

 

 

 

 

… und manchmal ist es so einfach.

Gestern noch ein nerviges Thema, heute kam mir der Geistesblitz.

Wenn der Zwerg abends noch zu viel Energie übrig hat, will er kämpfen. Sein Kampfstil liegt irgendwo zwischen KratzenBeißenSpucken und MMA, und vor allem ist das Einverständnis seines Gegenübers völlig uninteressant.

Mich nervt das maßlos, aber ich hatte bisher keine Lösung.

Heute war Junior wieder besonders rappelig. Seinen Krabbelparcours hatten wir schon durch (Hocker, Schemel, Hocker, Tisch, Matratze, Krabbeltunnel und wieder von vorn). Irgendwann kam vom Dr. rer. nat. ein Kommentar a la „er braucht zu Weihnachten doch noch einen Boxsack“. Da assoziierte mein Hirn frei, und siehe da.

Ich habe mir unser größtes, dickstes, stabilstes Sofakissen geschnappt und bin mit dem Zwerg in den Kampf gezogen. Er konnte nach Herzenslust treten, boxen, mit dem Kopf stoßen, kneifen, reinbeißen, vollsabbern, … und ich war als Sparringspartner verfügbar, aber ohne blaue Flecken.

Gefällt mir.

Zwischenstand

Die Kindergarteneingewöhnung zähle ich mal als abgeschlossen – heute morgen sind wir rein, ich konnte ihm mit Mühe noch JackeMützeSchalSchuhe abschwatzen, dann war er schon unterwegs. Schließlich muss man ja allen Erzieherinnen die coole L*ghtningMcQ*een-Jeans zeigen. Ich hole ihn seit gestern um 15:00 ab, länger wird er erstmal nicht bleiben müssen. Läuft also.

Außerdem schläft das Kind abends wieder gegen halb 8 und nicht erst zwei Stunden später, d. h., wir haben wieder einen Feierabend, der die Bezeichnung verdient.

Ich habe diese Woche wieder Urlaub, erstens um greifbar zu sein, falls es im Kindergarten doch nicht rund läuft, und zweitens weil meine Sicherheitspufferurlaubstage dieses Jahr verbraucht werden müssen.

In dieser Woche habe ich schon mehr Haushalt gemacht als in den zwei Monaten davor. Es waren genügend „sollte man ein paar Mal im Jahr machen“-Aufgaben fällig.

Mein Streber-Gen wirkt auch Richtung Geburtstage bzw. Weihnachten: drei Plätzchenteige liegen im Gefrierschrank, der Geburtstagspulli für den Zwerg ist fertig, die Adventskalender sind bestellt und der Fotokalender für die Verwandtschaft ist bis November fertig.

Außerdem stelle ich heute ungefähr tausend Klamottenpakete bei eb*y ein. Das ist was, was ich wirklich nur mache, wenn ich Zeit übrig habe. Wenn ich alles abarbeite, was ich schon vorbereitet habe, sind alle zu kleinen Wintersachen drin und hoffentlich auch bald weg \o/

Der Rest des Bastelkurses mit dem Zwerg war wunderbar. Er hat erwartungsgemäß begeistert mit dem Ton gematscht, mit voller Konzentration Glitzerbilder produziert und sich wohlgefühlt. Gips gießen fand er nett, die fertigen Gipsfiguren waren aber nur interessant, weil er sie mit der Schere zerschneiden konnte. Ich habe unsere Figürchen halt sortiert, was er vor die Schere bekommt (Gipsfahrzeuge) und was nicht (meine Schneemänner und Sterne aus Ton).
Der Kurs war eindeutig auf Kinder wie ihn ausgelegt. Eine Mutter war äußerst unzufrieden, weil die Auswahl zu klein und alles nicht sauber und filigran genug war. Gibts offensichtlich auch.

Privat ist also alles absolut im grünen Bereich. Zum Ausgleich hat das Irrenhaus seinen Namen aktuell wieder mehr als verdient.
(Roman wieder gelöscht)
Kurzfassung: Mein Teilzeitantrag für das kommende Jahr liegt beim Aufsichtsrat zur Genehmigung, weil ich Stunden aufstocken will und das die Personalkosten erhöhen würde. Wenn sie ihn noch zwei Wochen reifen lassen, gilt er als genehmigt wegen Nichtreaktion.
Das ist mal echte Mitarbeitermotivation.

Mal wieder…

… kein WMDEDGT gestern.

Es war Tag 1, Kindergarteneingewöhnung für den Zwerg, der dann wohl einen anderen Tarnnamen braucht. Ganz mein Kind, war er die Tage und Nächte vorher sehr angespannt. Seit gestern nachmittag ist er wieder der Alte.

Unser Kinderkunstkurs gestern nachmittag lief super. Beim ersten Termin fand der Zwerg das alles noch sehr seltsam. Gestern war er wesentlich besser dabei. Er hat mit Hingabe Gips gegossen und mit der Spülbürste gemalt. Aber so richtig glücklich war er, als er einen knallpinkfarbenen Papierbogen mit Glitzerstreudosen verzieren konnte. (Ich hatte vorher großflächig Klebestift darauf verteilt.)

Nächstes Mal bringt die Kursleitung Ton mit. Das wird eine Riesensauerei, aber es wird ihm sehr viel Spaß machen.


Edit kurz vor 13 Uhr: Wir liegen im Bett, das Kindergartenkind schnorchelt leise vor sich hin und hat eine Hand auf meiner Schulter. Dass ich auch ganz sicher bei ihm bleibe.

Der Jahresendfragebogen 2017

Diesmal von Frau Rabe übernommen und freihändig abgewandelt, es kursieren ja verschiedene Varianten.

Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?

Hm, ich geb mal eine 7-8. Im Großen und Ganzen liefs gut, teilweise hätte etwas mehr Schlaf und weniger Unsicherheit in der Arbeit gut getan, aber das sind keine existentiellen Sorgen.

Zugenommen oder abgenommen?

Zugenommen, vielleicht 3 oder 4 Kilo. So langsam machen sich die geordneten Verhältnisse bemerkbar: mittags in der Arbeit Kantine, Nachmittagssnack für den Zwerg, frühes Abendessen und nach dem Insbettbringen Frustabbau per Süßigkeiten.
Das sollte so nicht weitergehen, Minimalziel für 2018 ist Gewicht halten, besser wäre die Trendumkehr.

Haare länger oder kürzer?

Länger. Ist bei meiner Frisur aber unwichtig.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

Weiß ich nicht, viel Unterschied kanns nicht sein. Ich sollte das aber überprüfen lassen, ideal sind die Gläser nicht mehr.

Mehr ausgegeben oder weniger?

Puh, keine Ahnung. Die Einnahmen waren zum Jahresanfang mal recht wenig, da das Elterngeld letzten Dezember auslief und ich erst im Februar wieder angefangen habe zu arbeiten. Jetzt verdiene ich nur noch grob 60% von vorher, es reicht aber immer noch gut, ohne rechnen zu müssen.
Ich bin immer wieder dankbar dafür, dass es uns finanziell so gut geht.

Der hirnrissigste Plan?

Nebenbei mal eben R lernen zu wollen. Wenn der Zwerg abends schläft, bin ich durch.
Also eher eine kleine Hirnrissigkeit.

Die gefährlichste Unternehmung?

*kopfkratz* Wahrscheinlich die Kletterversuche mit dem Zwerg im Urlaub.
Auch eher ne Kleinigkeit.

Der beste Sex?

Gabs, ja. (Erwähnte ich schon das Kleinkind im Haushalt?)

Die teuerste Anschaffung?

Mir fällt nur dieses schöne Maschinchen ein, das in den nächsten Tagen bei uns aufschlagen wird.

Das leckerste Essen?

Das erste Mal ohne Kind bei unserem Lieblingsasiaten.
(Und nein, die Babysitterin war nicht unsere teuerste Anschaffung, dafür nehmen wir sie zu selten in Anspruch.)

Das beeindruckenste Buch? Der ergreifendste Film? Die beste CD? Das schönste Konzert?

Kurz und umfassend: nein. Ich lese zwar und höre ab und zu Musik, aber rein zur Unterhaltung und nichts wirklich Tiefgehendes.
Ich habe mich dieses Jahr durch die Inspector-Lynley-Bücher und durch die erste Staffel von Arrow gearbeitet.

Die meiste Zeit verbracht mit…?

… dem Zwerg und dem Dr. rer. nat.

Die schönste Zeit verbracht mit…?

… dem Zwerg und dem Dr. rer. nat. einerseits und andererseits mit meinem Chef. Der Austausch und die geistige Forderung hat mir 2016 wirklich gefehlt.

Vorherrschendes Gefühl 2017?

Der Blick auf die Uhr mit dem Gefühl, gerade so rumzukommen. Ging dann aber doch meistens recht gut und wurde im Laufe des Jahres auch immer besser.

2017 zum ersten Mal getan?

Kindkranktage. Zertifizierungsaudit mit 99% Blenden und 1% Ahnung.

2017 nach langer Zeit wieder getan?

Gearbeitet. (Okay, eineinhalb Jahre scheinen nicht lang. Aber mit allem, was sich in der Zeit verändert hat, war es eine große Umstellung.)

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?

Die gesammelten Seuchen, die uns drei befallen haben.
Die Gerüchte, die der Buschfunk in der Arbeit verbreitet.
Und die langwierige Zahnarztbehandlung, die ich kurz vor Weihnachten noch starten musste.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Den Dr. rer. nat., Stunden zu reduzieren. Wir haben es aus guten Gründen um zwei Jahre verschoben.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?

Jede Breze, die ich überraschend dem Zwerg vor die Nase halten konnte. Da strahlt er immer noch jedesmal wie ein Putzeimer.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?

Da fällt mir wieder mal nichts ein. Die Geschenke des Dr. rer. nat. waren dieses Jahr sehr gut ausgesucht, aber eher sinnvoll als begeisternd.

Dein Wort des Jahres?

„Kola!“ Der Zwerg kann mit diesem einen halben Wort so viel ausdrücken – zuerst fragend, dann fordernd, dann ein ausbrechender Vulkan und zuletzt maximale Befriedigung, wenn er seine (Scho-)kola(-de) bekommen hat.

Dein Unwort des Jahres?

Backenzahn. Was die uns Schlaf gekostet haben…
Wenigstens sind sie jetzt alle da.

Dein Lieblingsblog des Jahres?

Der Klassiker: Frau Brüllen. Mein quasi tägliches Teilhaben am bayerisch/schweizerischen Familienalltag mit einer Mischung aus „hey, cool“, „so will ich auch“ und „uiuiui, zum Glück ist unser Takt zwei Nummern langsamer, das dreht mich schon beim Lesen“.
Die Neuentdeckung: Herr Paul. Mein quasi tägliches Teilhaben am Berliner Großfamilienalltag. Der Große ist ein halbes Jahr älter als der Zwerg, die Kleinen sind ein Jahr jünger, das ist für mich sowohl Ausblick als auch Erinnerung und Mitfühlen.

2017 war mit einem Wort…?

Eingrooven.

Dein grösster Wunsch fürs kommende Jahr?

Ein Kindergartenplatz für den Zwerg, das wird mit der Tagesmutter sonst irgendwann problematisch, weil sie an ihre Grenzen kommt.
Klarheit, ob es einen Zwerg 2 geben soll oder nicht, und Frieden mit der Entscheidung schließen können.
Dass wir in der Arbeit das umsetzen dürfen, was wir uns für 2018 überlegt haben.