Meine Nerven.

Gestern im Training konnte ich mich nach zwei Minuten nicht entscheiden, ob ich heimgehe und heule oder anfange zu sabbern. (Die dritte Variante „unauffällig an den Rand setzen und gaffen“ schied aus PC-Gründen aus.) Meinem Herrn und den anderen gings ähnlich.

Wir hatten einen chinesischen Trainingsgast, einen Neu-Doktoranden. Der Kerl tanzt wie ein junger Gott, technisch brillant. Unglaublich. Unsere Trainerin hat auch  kurz gestaunt, aber ihn dann  – Profi halt – ganz normal in die Runde miteinbezogen.

Den sehen wir vermutlich nicht wieder. Unsere Trainerin organisiert ihm eine Dame, und dann wird er schätzungsweise zur Konkurrenz abwandern, wo es ein paar andere Paare auf einem ähnlichen Niveau wie seinem gibt. Bei uns im Training lernt er nix, das hat er vor zwanzig Jahren schon gekonnt, womit wir uns herumschlagen.

Und ich bin immer noch geflasht.

Meine erbsenzählerische Ader

Die kam heute mal wieder durch.

Ich war am Samstag mit einer Freundin auf einem Turnier, wie gewohnt zum Zuschauen und Anfeuern. Eigentlich wollten der Bombenleger und der Dr. rer. nat. auch mitfahren, sind sie dann aber doch nicht, Freizeitstress in unterschiedlicher Ausprägung.

Ich hatte mal wieder meine Kamera dabei. Vor Ort fand ich einige Bilder ganz gut, heute hab ich sie gründlich durchgesehen und find sie schlimm. Die Mimik von uns Tänzern ist ohne Kontext einfach gruselig oder merkwürdig, die Körperpositionen wirken komisch*, und wirklich synchron sind wir auch alle nicht. Sprechen wir mal gar nicht davon, dass dem Fotografen ständig andere Paare oder Wertungsrichter ins Bild laufen.

Wenns nur darum geht, mich an was zu erinnern – kein Thema. Wenns darum geht, irgendwas nachweisbar abzuliefern – schlimm. Ich brauche Tage, um popelige dreizehn Bilder für einen Kalender zusammenzusuchen. Und ich habe drei Anläufe gebraucht, um der Tänzerin, die für unsere Pressekontakte zuständig ist, vier (!) Fotos vom Wochenende für den nächsten Bericht zu schicken.

Ein Foto geht nicht, das kuckt er so komscih. Hm, beim nächsten hat sie ne unvorteilhafte Position, die macht Röllchen. Nächstes, Arm abgesäbelt. Nächstes, Arm von anderem Tänzer im Bild. Nächstes, Wertungsrichterkopf von hinten. Waaaaah.

Dabei druckt unsere Zeitung echt alles. Leider gibts den Artikel nicht online – ein Bild von „uns allen“ aus dem Herbst – insgesamt sechs Paare, die Hälfte in Turnierklamotten, der Rest in Trainings- und Schlabberkram, teils geschminkt, teils nicht, ich mit meinen sexy weißen Frotteeschlappen. Titelseite Lokalteil.

* Die Fotos sind alle von Paaren, die ich nicht kenn und die vermutlich ziemlich gut sind. Bevor hier jemand was unterstellt.

Wochenendschnipsel

Der Bombenleger ist immer noch außer Gefecht. Er kam am Freitag ins Training, ich löchere ihn natürlich, wie seine Knie so drauf sind. Wenn ich einmal frage, wie es ihm geht, bekomme ich eine Antwort von der Qualität der Wettervorhersagen bei einer Touristeninformation. Beim Nachbohren wirds dann etwas konkreter, das Treppensteigen ins Vereinsheim im ersten Stock tat wohl weh.

Daraufhin ging er zum Umziehen, mit schmerzenden Knien wird weder trainiert noch Turnier getanzt. Offensichtlich wird das eine längere Geschichte. Deshalb habe ich gerade einen Bekannten angeschrieben, der auch tanzt und dessen Dame zur Zeit nicht trainieren kann. Und jetzt bin ich wieder nervös wie eine Dreizehnjährige vor ihrem ersten Date. Das bin ich immer bei solchen Sachen, auch wenn ich eigentlich weiß, dass es Käse ist.

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Gestern war ich bei dem Turnier, wo wir eigentlich hätten tanzen wollen. Als Zuschauer ist man dort immer sehr willkommen – die Eintrittsgelder und Kaffee und Kuchen für die Zuschauer bringen die Einnahmen für den Veranstalter, und die Tänzer freuen sichüber jeden,der sie anfeuert. Von meinem Verein waren einige Paare am Start, wir haben uns heiser gebrüllt, die Hände wund geklatscht und hatten Spaß. Dafür bin ich heute platt *lach*

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Heute gibts (endlich mal wieder) selbstgemachten Kartoffelsalat. Solche Dinge fallen in letzter Zeit viel zu oft hinten runter, ich koche meistens nur noch „was Schnelles“ oder Sachen, die der Dr. rer. nat. mitisst. Das ist zwar auch immer lecker, aber dafür gibts manche Dinge sehr selten – Kartoffelsalat, aber auch Lasagne, Fleischküchle, Gemüsesuppen. Ich sollte mir eine Liste mit diesen Dingen schreiben 😉

Kontrastprogramm

Gestern: ein Päckchen Lachsschinken auf Ex. Heute: Lachsbrötchen mit Zwiebeln.
Offensichtlich fordert mein Verdauungstrakt den Kontrast zum Apfelkuchenessen ein.
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Der Bombenleger ist gerade schon wieder kaputt, Entzündung an irgendwelchen Sehnen im Knie wegen Überbelastung. Vermutlich eine Kombination aus: er musste mehr Fahrrad fahren und laufen als gewohnt, weil Mutti braucht ihr Auto selbst, intensivem Training und den bereits bekannten zwei, drei Kilo zu viel.
Blöd daran: ihm gehts nicht gut, Training fällt aus und wieder mal ein Turnier.
Angenehm daran: ich konnte eine aufkommende Erkältung noch wegschlafen, und ich habe ein freies Wochenende mehr.

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Hat zufällig noch jemand ein paar Meter Stretch Satin in Peridot rumliegen? Das wär meine absolute Traum-Traumkleid-Farbe, aber es gibt sie leider nicht mehr 😦 und ich muss mir einen Plan B ausdenken 😦 😦 Wie ich mich kenne, bin ich inein paar Wochen nur noch begeistert von meinem Plan B, aber momentan trauere ich um mein doch-nicht-grünes Kleid.

Donnerstag

So. *durchschnauf*

Block zwei der Fortbildung ist erledigt. War nicht übermäßig schwierig, aber halt wie immer viel und auf Englisch.

Heute kommt noch der Coaching day, wo mein Chef sich mit unseren ausländischen Kollegen zusammensetzt und versucht, sie weiterzubringen. Ich darf dabeisein, muss aber nicht ==> heute früh werde ichmich mit reinsetzen, und je nach Aufnahmefähigkeit geh ich dann irgendwann und mach meinen Kram.

Gestern das erste Endrundentraining mit dem Bombenleger. Endrundentraining heißt: Die Musik läuft in ähnlicher Länge wie auf dem Turnier, die Pausen zwischen den Liedern sind kurz, und man gibt sein Bestes. Wie es war? Sagen wir, es gibt noch Luft nach oben. Angeblich baut er bei dem Training ja innerhalb von zwei Wochen Kondition auf wie nixx – wir werden sehen.
Ich gebe aber ehrlich zu, ich bin heute auch etwas platt. Nicht wirklich kaputt, es tut nichts weh, aber die Beine sind doch etwas schwerer als gewohnt. Gut so 😉

Gestern hatte ichim Training auch erstmals wieder den Standarddamenfleck: Ein Schweißfleck etwa auf Höhe der rechten unteren Rippen, der beweist, dass ich an dieser Stelle recht viel Kontakt mit meinem Herrn habe. Ich schwitze, er schwitzt noch viel mehr, und an den Kontaktpunkten weicht dann alles durch. Muss halt sein 😉

*piep*

Hallo ihr Lieben, ja, es gibt mich noch. Allerdings ist momentan ordentlich was los in meinem Leben.

Das Wochenende habe ich im Verein verbracht, weil wir am Sonntag ein Turnier ausgerichtet haben. Diesmal hatte ich mir einen ruhigen Job gesucht, ich habe an der Kasse gesessen und Eintritt kassiert. Da kam ich nebenbei komfortabel dazu, den tanzenden Paaren zuzuschauen. Und nachdem ich viele kannte, war ich mit Anfeuern ausgelastet *g* Am  Samstag war in einem benachbarten Verein ein Turnier, wo einige unserer Anfängerpaare gestartet sind. Dort bin ich mit meinem gesamten Turnierkram bewaffnet als Unterstützung aufgelaufen und habe mich als Mama im Hintergrund nützlich gemacht. Hier noch mal nachgeschminkt, dort noch eine Sicherheitsnadel an strategisch wichtiger Stelle versenkt, die Paare angefeuert, ihnen Mut gemacht und am Schluss leider auch ein paar davon getröstet. So eine Betreuung fand ich früher selbst sehr angenehm, deshalb mache ich das für unsere Neueinsteiger, wenn ich es schaffe.

Und seit gestern ist wieder Schulung. Ganztags und auf Englisch, was  den Kursleiter nicht davon abbringt, gelegentlich auf Deutsch zu babbeln, bis unsere Italiener wieder signalisieren, dass sie nix verstehen. Jedesmalwieder lustig. Heute machen wir eine praktische Übung, wir bauen Roboter aus Legosteinen und wenden dabei an, was wir gelernt haben. Klingt unterhaltsam, hat aber einen ernsten Hintergrund – die ganze Theorie bringt uns nur dann was, wenn wir es auch umsetzen (können), und dafür nimmt der Kursleiter tatsächlich einen kompletten Tag her.

So, los gehts, Zähneputzen und hübsch machen fürs Legospielen.