Apothekenlink

Pharmama verbreitet aktuell einen Petitionsaufruf des Apothekerverbands.

Ich hatte mich ja an ihrer Blogparade „Ohne Apotheke(r) fehlt dir was“ beteiligt, und was da stand, gilt so immer noch. Allerdings habe ich mich mittlerweile schon etwas geärgert. Der Dr. rer. nat. schluckt gegen seine Borreliosesymptome pflanzliche Kapseln, die ihm natürlich kein Arzt verordnet, weil Off-label-use, und chronische Borreliose gibts ja gar nicht und so weiter, kein Bock mehr auf Diskussionen. Auf jeden Fall kostet die Packung hier vor Ort 58€, online um die 45€, er braucht etwa eine Packung pro Monat. In schlechten Zeiten wie jetzt auch das Doppelte. Da muss man sich die Vor-Ort-Apotheke leisten können.

Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, ohne Apotheke vor Ort auszukommen. Unsere ist im gleichen Haus wie unsere Kinderarztpraxis, was nicht vorrätig ist, kann ich nach einem halben Tag abholen. Und abholen heißt bei uns wenige hundert Meter Fußweg, also wirklich komfortabel. Gerade für den Zwerg bin ich wirklich froh, wenn ich seine Medikamente sofort in der Hand habe.

WMDEDGT 10/2016

Jaaaa, geschummelt, heute ist schon der 6. Ich schick den Beitrag trotzdem noch raus.

In schöner Tradition fragt Frau Brüllen an jedem Monatsfünften, was wir eigentlich den ganzen Tag machen. Und inzwischen sind bei mir doch einige WMDEDGTs zusammengekommen.

Die Nacht war nicht so toll, nach dem obligatorischen Wickeln zwischen 3 und 4 Uhr morgens war der Zwerg WACH. Ich nicht, aber danach fragt er in dem Moment leider nicht. D. h., ich habe eine gute Stunde lang das wuselnde Kind auf der Matratze behalten, ihn in der Federwiege angeschubst, ohne selbst vollends einzuschlafen, ihn da irgendwann wieder rausgeholt und nochmal gestillt und dann sind wir endlich wieder eingeschlafen.

Gegen 7:00 war ich dann endgültig wach. Offensichtlich war die Abteilung „Bewegung“ im Babyhirn auch ausgeschlafen, die Augen blieben aber noch fest zu. So ist er also eine Dreiviertelstunde lang durchs Bett gerollert, auf alle Viere gegangen, hat sich hingesetzt – und dabei weitergeschlafen. Dann gingen irgendwann die Äuglein auf, und unsere Morgenroutine ging los.

Ab 7:53 zählt die Zeit, Aufgabe: in eineinhalb Stunden sitzen wir im Auto. Schließlich müssen wir demnächst wieder jeden Morgen aus dem Haus, und wenn man das ein Dreivierteljahr nicht gewohnt war, muss sich das erst wieder einspielen. Also: Zwerg wickeln, Spielzeug runterstellen, Mama darf zur Toilette und sich anziehen. Kurzer Stopp im Kinderzimmer und die inzwischen gefüllte Morgenk*ckwindel wechseln, dann ab in die Küche und Frühstück machen.

8:23, wir sitzen am Frühstückstisch mit Kaffee und Marmelade für mich, Wasser, Tabletten, Brot, Margarine und Käse gibts für uns beide. Der Zwerg ist kein Morgenmensch, deshalb braucht er für seine zweieinhalb Scheiben Brot eine gute halbe Stunde. Das hat aber den Vorteil, dass ich meinen Kaffee genießen kann und einige Gläser Wasser schaffe – ich trinke chronisch zu wenig, deshalb muss ich mir solche Tricks angewöhnen.
Nach dem Frühstück putzen wir gemeinsam Zähne und der Zwerg wird gewaschen und angezogen. Da ich mit ihm spazierengehen will und hoffe, dass er irgendwo ein Stück krabbeln kann, trägt er die warme wasserdichte Montur aus Regenhose, Matschjacke, Mütze und Füßlingen.

Um 9:27 starte ich das Auto, d. h., wir haben die angepeilte Zeit eingehalten. Verpennt haben wir den Schnuller für den Zwerg und einen zweiten Toilettengang für mich, da ist also noch Verbesserungspotential 😉 aber für Tag 2 finde ich das ganz OK.
Wir fahren ein paar Kilometer zu einem schönen Fleckchen zum Spazierengehen, bewundern Wildgänse und eine Heilquelle. Leider sind überall Hunde unterwegs, d. h., Krabbeln ist eher ungünstig. Deshalb ziehen wir bald wieder heimwärts.

Gegen 10:45 sind wir wieder zuhause, als zweites Frühstück teilen wir uns eine Birne und stillen den Zwerg satt, so dass er um 11:15 selig in der Federwiege einpennt. Ich bereite ein Mittagessen vor, denn um 12:00 steht der hungrige Dr. rer. nat. auf der Matte. Nachdem er wieder weg ist, habe ich tatsächlich Pause. Ich surfe, stelle dabei entsetzt fest, dass schon wieder ein Fünfter ist, mache ein paar Notizen und muss dann schon wieder ins Kinderzimmer, den quakenden Zwerg beruhigen.

Der ist dann so beruhigt, dass er erst um 14:15 wieder die Augen aufschlägt – vollkommen ausgeschlafen und total hungrig. Entsprechend biete ich ihm asap sein Mittagessen an – Nudeln in Tomatensauce und dazu Gurke und einen Rest Birne. Zum ersten Mal mag er es nicht, und ich finde nicht heraus, warum. Alternativ bekommt er eben eine Scheibe Butterbrot, was solls.

Um 15:00 klingelt es, meine Eltern sind zu Besuch und haben Kuchen mitgebracht. Deshalb darf der Zwerg nach der ersten Scheibe Butterbrot gleich auf selbstgebackene Waffeln umsteigen, und wir sitzen mit Kaffee und Kuchen daneben. Klingt gemütlich, wäre es auch, würde der Zwerg nicht wie ein Duracellhäschen auf und zwischen uns herumturnen, krabbeln, hinsetzen, hinknien, hochziehen, Brillen inspizieren, Kataloge „lesen“, Haare anfassen wollen,… Schön, dass wir zu dritt sind, alleine käme ich jetzt nicht zum Essen oder Trinken. Wir haben viel Spaß zu viert. Der neueste Trick des Zwergs: Wenn einer von uns mit ihm „Kuckuck!“ spielt, wirft er sich irgendwann selbst die Mullwindel über den Kopf und lacht sich scheckig. Zum Wegschmeißen 🙂

Gegen 17:00 geht ihm die Energie aus, er wird grobmotorisch und meine Eltern verabschieden sich. Es war ein gelungener Besuch, und wir drei Erwachsenen sind froh darüber, schließlich hatten wir auch Treffen, wo er eine Stunde gebrüllt hat ;-(
Wir stillen nochmal, und er beschäftigt sich alleine damit, durch die Wohnung zu robben und sein Spielzeug zu inspizieren.

Der Dr. rer. nat. kommt um 17:30 von einem ungeplant langen Arbeitstag nach Hause und ist ziemlich erledigt. Der Zwerg freut sich, dass er da ist, und sie spielen ein bisschen miteinander, bevor sie gegen 18:00 zu Abend essen. Ich füttere den Zwerg, damit mein Mann in Ruhe essen kann, und danach spielen die beiden Männer wieder, damit ich essen kann. Dann ist auch schon wieder Zeit zum Bettfertigmachen, und gegen 19:45 wird das Kinderzimmer dunkel.

Ich nutze meinen Feierabend, um ein bisschen zu surfen, mit meinem Mann zu reden und zu duschen, bis wir gegen 21:15 ins Bett gehen. (Das ist für mich immer noch unglaublich früh, aber so richtig gut sind unsere Nächte eben immer noch nicht, und für den Dr. rer. nat. als chronischen Frühaufsteher ist die Uhrzeit eh ganz gut.)

WMDEDGT 9/2016

Ha! Heute hab ich dran gedacht! Also eigentlich schon gestern, mein Bullet Journal merkt sich solche Termine nämlich für mich, was ein Glück.

0:15, ich schrecke von der Matratze im Kinderzimmer hoch. Ich liege unbequem, und mich frierts am Bauch. Ein Blick zeigt, dass ich mal wieder beim Stillen eingeschlafen bin, da der Zwerg noch passend vor mir liegt und leise säuselt. Ich verfrachte ihn in die Federwiege und schleiche mich zurück ins Schlafzimmer, das Bett ist bequemer. Der Zwerg findet die Idee aber nicht gut, also alles zurück, nochmal stillen, dann darf ich weiterschlafen.

Gegen 4:30 schaue ich das nächste Mal auf die Uhr. Ich bin wieder im Kinderzimmer (keine Ahnung, seit wann – muss ich mir Gedanken machen? Ich sehe das eher als gutes Zeichen, dass das im Schlaf klappt), der Zwerg rumort neben mir. Rumoren heißt: er dreht sich, geht in den Vierfüßlerstand, dreht sich quer im Bett, rammt mir seinen Kopf in den Bauch, wippt im Vierfüßler vor und zurück, lässt sich zur Seite fallen, rollt auf den Rücken, kraucht zurück auf den Bauch und wieder von vorne. Den ganzen Baby-Sonnengruß mit geschlossenen Augen, gelegentlichen Schlafpausen und gelegentlichem Aufheulen. Stillen will ernicht, Bauchmassage hilft nur kurzzeitig, Köpfchenkraulen auch. Irgendwas hat er wohl wieder, was es genau ist, wird sich zeigen.

Um 5:20 gebe ich auf und mache Licht an. Der Zwerg blinzelt mich verschlafen an, hört kurz auf zu zetern und begrüßt mit mir den Dr. rer. nat., der genauso verschlafen wie wir hereinkommt. Er schafft es immerhin, das Baby aufzuheitern und übernimmt die morgendliche Wickeln-Waschen-Anziehen-Routine, während ich die Küche aufräume und für den Zwerg und mich Frühstück vorbereite. Für mich gibts einen halben Apfelstrudel von gestern und danach Käsebrot, für den Zwerg einen Minizwetschgenkuchen, Rezept muss ich noch nachliefern. Gegen 6:30 gehen wir Zähneputzen, danach spielt der Zwerg noch ein bisschen. Er ist aber schon wieder reichlich dünnhäutig, so dass ich ihn schon bald wieder in die Federwiege verfrachte.

6:50, der Zwerg schläft, ich ziehe mich an und setze mich mit meinem Kaffee an mein Bullet Journal und den Rechner. Neben einigen WMDEDGT-Notizen besuche ich mein aktuelles Lieblingsforum und plane den Tag. Meine langfristige To-do-Liste besteht ungefähr zur Hälfte aus Einträgen mit dem Termin „Sep16“, also suche ich mir zwei Dinge heraus und nehme sie mir für heute vor.

Kurz nach acht quakt es aus dem Kinderzimmer, also bekommt Junior eine kurze Wartungsrunde und ich schnalle ihn – zum ersten Mal seit Wochen mit langärmeliger Strickjacke und Socken – mir auf den Rücken. Wir holen ein paar Kleinigkeiten bei Feinkost Albrecht und beim Bäcker und bestaunen unterwegs die Einrichtung einer Baustelle. Zwei kräftige junge Kerle sperren mal eben eineinhalb Spuren der Hauptstraße, ohne Behelfsampel herrschen wilwestähnliche Zustände, aber who cares.

Etwa um 9:15 sind wir zurück, Junior hat Hunger, und wir rufen kurz den Dr. rer. nat. an. Er plant, seinen Arbeitstag gegen 13 Uhr zu beenden, ich bereite also kein Mittagessen vor. Während des Telefonats demonstriert der Zwerg, dass er sich aus dem Vierfüßler nicht nur zum Knien hocharbeiten kann, sondern auch in den Stand. Reichlich wacklig und nur kurz, aber immerhin. Seine Neugier auf das weiße Kästchen in meiner Hand treibt ihn offensichtlich zu sportlichen Höchstleistungen an. Wir spielen eine Weile mit seinem geliebten Spielebogen, der wieder interessant ist, seit er alleine sitzen kann. Endlich kann man das Ding auch von oben untersuchen. Junior bleibt aber dünnhäutig, so dass ich ihn nochmal stille und gegen 10:45 wieder zum Schlafen hinlege. Ich schnappe mir mein aktuelles Büchereibuch, einen Brunetti-Roman, und lege mich daneben. Leider nur eine gute Stunde, dann ist er wieder wach.

12 Uhr, Zeit zum Mittagessen. Wir haben noch Tafelspitz und Kartoffeln von gestern. Dazu mache ich einen Salat, während mir der Zwerg zwischen den Füßen herumrobbt und Aufmerksamkeit einfordert. Das Essen klappt dann gut, er schafft eine ganze kleine Kartoffel mit Margarine, ein paar Fitzelchen Tafelspitz und einige Bissen Gurke. Seit kurzem gebe ich ihm einzelne Bissen in die Hand, die er dann in den Mund steckt. Dazu trinkt er immer wieder Wasser aus seinem Spezialbecher, bis auf ein paar Tropfen klappt das richtig gut. Zum Abschluss gibts noch ein paar Himbeeren, und wir gehen wieder spielen, bis der Dr. rer. nat. heimkommt.

Die Zwergenlaune bleibt unterirdisch, und sie wird nur kurzfristig besser, wenn die beiden Männer miteinander toben. (Ich könnte gar nicht so mit ihm toben wie der Dr. rer. nat., mir fehlt die Kraft, um unser Zehn-Kilo-Paket so herumzuheben.) Überraschend ruft mein Chef an, und ich plaudere eine halbe Stunde mit ihm über alte Zeiten und neue Entwicklungen – schön! Danach motzt Junior immer noch, aber gegen

14:30 kann ich ihn vom Schlafen überzeugen, und er schläft mit etwas Unterstützung immerhin eineinhalb Stunden. Seine Laune wird davon allerdings nicht besser, Diagnose: Lagerkoller. Gestern waren wir nicht draußen, heute auch nur kurz, das reicht dem Kind nicht. Daher packen wir die Wickeltasche ins Auto und ziehen los Richtung Bücherei mit der Option auf Spielen im Park daneben. Ausnahmsweise darf der Zwerg im Buggy mal in Fahrtrichtung gucken, das mache ich sonst nicht, weil ich befürchte, dass er da zu viel an Reizen abbekommt, aber hey, genau das wollen wir doch heute. Wir sammeln zwei Donna Leons ein, ein Buch über frühkindliche Bindung, einen Stadtführer und zwei Pappbücher für den Zwerg. Da ist er dann schon so müde, dass ohne Schnuller gar nix mehr geht. Also lasse ich ihn nur noch ein paar Minuten im Kleinkindbereich der Bücherei rumrollern und wir fahren wieder heim.

Gegen 17:45 sind wir wieder zuhause, der Dr. rer. nat. ist im Training, und ich bereite schnellstmöglich das Abendessen vor. Zwei Scheibchen Brot für den Zwerg auftauen, drei Scheiben für mich abschneiden, Margarine und ein paar Sorten Käse auf den Tisch, dazu ein Stück Gurke. Das teilen wir uns freundschaftlich, ich esse das Äußere, der Zwerg das weiche Innere. Er probiert zum ersten Mal, wie Frischkäsebrot mit Pfeffer drauf schmeckt, offensichtlich  gut.
Nach dem Essen darf er noch kurz spielen, bis ich den Tisch abgeräumt habe, dann gehen wir Zähneputzen, wickeln ihn, ziehen ihn um und stillen nochmal. Das Insbettbringen läuft wie immer: Stillen im dunklen Kinderzimmer, dann Rumgeturne wie heute morgen beschrieben. Die Verschnaufpausen zwischen den einzelnen Schritten werden immer größer, irgendwann schnappe ich ihn mir und lege ihn in Schlafposition. Er rollt noch zwei-, dreimal hin und her, dann schläft er. 19:30, unsere Standardzeit.

Jetzt ein bisschen Abendprogramm für Erwachsene: mit meiner Schwester telefonieren, mit einem halben Glas Fruchtwein (man wird genügsam…) den Abgang meiner Hasskollegin feiern, mit dem Dr. rer. nat. Türgitterpuzzle spielen und sich über die intellektuellen Nicht-Fähigkeiten des Kundenservice des Herstellers aufregen,… den Bericht hier zuende schreiben und ins Bett gehen.

Meine Prognose gegen 21:30 für den Rest des Tages: schlafen, nochmal wickeln und stillen, weiterschlafen.

Gute Nacht!

Überstanden

Am Sonntag abend bin ich wieder einmal leicht explosiv und angefressen aus dem Kinderzimmer herausgekommen, als der Zwerg nach einer gefühlten Ewigkeit endlich, endlich geschlafen hat.
Fazit: So gehts nicht weiter. Er war abends eigentlich schon irgendwie müde, aber immer noch in Bewegung und unruhig, es hat teilweise eineinhalb Stunden gedauert, bis er wirklich geschlafen hat.

Also habe ich beschlossen, ihn mal ein bisschen mehr zu beschäftigen. Das heißt, wir sind täglich unterwegs, kommen so spät heim, dass sein Mittagsschlaf dringend fällig ist. Und wenn er nachmittags nochmal müde wird, gehen wir auf den Spielplatz, große Kinder gucken.
Und siehe da, das Einschlafen geht abends wesentlich schneller. Und wenn er nachts doch mal länger wach ist, holt er das gleich morgens nach.

Gleichzeitig rollt er wesentlich flüssiger durch die Welt als vorher, inzwischen macht er gern mal eineinhalb Drehungen in einem Rutsch durch. Er will nur noch sitzend Buggy fahren, will selbst essen (was für eine Sauerei!) und ist einfach insgesamt wieder ein Stückchen weiter.

Läuft wieder 😉

Die Diskussion mit unseren „Freunden“ von v*dafone geht übrigens weiter, das wird immer besser. Die Konditionen, die wir mit einem Außendienstler ausgehandelt haben, bekommen wir nicht, weil es diesen Monatspreis nur in einer ganz bestimmten Anschlussskombination gibt. Steht angeblich in ihren AGB.
Dass wir einen unterschriebenen Auftrag haben, stört dabei nicht wesentlich.
Der Dr. rer. nat. wollte sich zuerst aus Prinzip mit ihnen streiten, inzwischen sind wir so weit, dass wir im Zweifelsfall halt doch nicht mit dem Laden wollen. Dann haben sie halt einen Kunden weniger und wir gucken wieder DVBT, was solls.

WMDEDGT 5/2016

Wieder mal ein Monatsfünfter, wieder einmal die Frage von Frau Brüllen, was wir eigentlich den ganzen Tag tun.

Die Nacht begann recht unruhig, der Zwerg hat ab Mitternacht alle Stunde Betreuung gebraucht und konnte nach dem Stillen um Viertel nach drei auch nicht gleich wieder einschlafen. Dankenswerterweise hat der Dr. rer. nat. gegen halb sechs die Frühschicht übernommen, und dadurch konnte ich – mit einem weiteren Stillstopp – bis halb neun liegenbleiben. Die beiden Männer haben in der Zwischenzeit ordentlich getobt und geturnt.

Zum Frühstück gabs wieder mal Porridge mit Mandelmilch, Haferflocken, Sultaninen und einem Apfel, Zimt und Vanillezucker, das ist inzwischen meine Standardmischung. Und selbst der Kaffee war heute leckerer als gewohnt (Mandelmilch flockt nicht aus, wenn man etwas Natron in den Kaffee gibt), zumal der Zwerg wieder schlief. Zumindest bis zwei Schlucke vor dem Ende meines Kaffees.

So gegen Viertel nach neun gings dann weiter – ein Baby muss auch feiertags gewaschen, gewickelt und angezogen werden. Eine Lieblingsbeschäftigung des Zwergs ist es, sich das eine Hosenbein wieder runterzuziehen, das man ihm gerade angezogen hat, während man damit beschäftigt ist, ihm das zweite anzuziehen. Selbstverständlich fröhlich kichernd und krähend. Das könnte nach seinen Vorstellungen also eine Dauerschleife werden, aber nicht mit mir. Nach der zweiten oder dritten Schleife habe ich ihm sein schon angezogenes Bein hochgeklappt, Schluss mit der Spielerei. Schließlich durfte er vorher schon fünf Minuten nackt strampeln und sich an seinen Füßen festhalten (Lieblingsbeschäftigung Nr. 2).

Nach dem Volltanken war es Zeit für die Krabbeldecke und eine Spielerunde. Hier wären wir bei der Lieblingsbeschäftigung Nr. 3 des Zwergs: Fingerfuttern. Man nehme eine elterliche Hand, suche sich einen Finger davon raus, greife ihn mit beiden Händen und stecke ihn *rumms* mit viel Schwung in den Mund. Dann kann man zwei-, dreimal darauf herumkauen und ihn wieder ausspucken, um ihn gleich wieder in den Mund zu nehmen und so weiter. (Lustig ist erst, wenn man ihm ein Stückchen Obst oder Brot anbietet: Beim Herumkauen auf der Banane hat er doch glatt ein Stück abgebissen. Hui, war das ein Schreck!)

Nach einer halben Stunde fing der Zwerg an herumzumeckern, wollte aber nicht schlafen. Dann landet er halt in der Trage, und wir haben einen Spaziergang durch die Feiertagssonne gemacht. Vorbei an der Fußballtrainingsanlage, auf der bestimmt 30 oder 40 laufende Meter sich auf ihr Turnier vorbereitet haben. Mit Einlaufen, Einspielen, Frühstücken, und einer musste sich von seiner Mama trösten lassen. Bin ja gespannt, wofür sich der Zwerg mal interessieren wird – eher tanzen oder eher Fußball? Ich habe mir vorgenommen, ihn bei allem zu unterstützen, das ihm nicht schadet.

Zuhause war schon wieder Zeit für die nächste Zwergenwartung. Danach habe ich ihn seinem Vater in die Hand gedrückt, um mir ein schnelles Mittagessen zu machen. So langsam weiß ich, wie Soßen mit Mandelmus lecker werden: Zucchini geschnippelt und in Olivenöl angebrutzelt, Salz, Pfeffer, ein bisschen Currypulver und Thymian drauf. Dann einen Esslöffel Mandelmus in der Pfanne schmelzen lassen, Schluck Wasser darauf, gut verrühren. Zusammen mit den restlichen Spätzle von gestern war das sehr lecker. Der Dr. rer. nat. hatte in der Zwischenzeit einen müden Zwerg in die Federwiege verfrachte und sich selbst im Schlafzimmer hingelegt. Während ich diesen Artikel tippe, bin ich also von zwei schlafenden Männern umgeben 😀

Den Mittagsschlaf werde ich noch nutzen, um mir ein paar T-Shirts zu bestellen (Stillshirts in XS gibts bei bonpr*x) und um in einige andere WMDEDGT-Beiträge reinzulesen.

Wie geplant habe ich den Zwerg gegen 14:45 geweckt. Das ist relativ einfach, wenn ich eine seiner Leichtschlafphasen erwische, die tagsüber schön im Halbstundentakt kommen. Am Händchen nehmen, zwei-, dreimal ansprechen, dann gehen die Augen auf. Bis „wach“ dauerts noch ne Minute, aber das kenne ich ja *g* Also erst ein bisschen knuddeln, dann wickeln, halb anziehen, stillen, Bäuerchen machen und fertig anziehen. In der Zwischenzeit ist auch der Dr. rer. nat. wieder aus dem Bett gekrochen, zockt halbherzig ein paar Minuten und macht sich dann besuchsfertig.

Fast perfekt pünktlich fliegen wir bei meiner Schwester ein, und innerhalb von Sekunden startet der Zwerg seine Sirene. Ist ja auch blöd, wenn man im Auto einschläft, dann wacht man auf und plötzlich schauen einen drei fremde Gesichter erwartungsvoll an. An Mamas Schulter gehts dann aber doch, und so verbringen wir einen halbwegs entspannten Nachmittag bei Kaffee, Tee, Erdbeer-unfreiwillig-Knusper-Kuchen (irgendwas ging da mit dem Rezept schief…) und einem spuckenden, aber letztendlich doch gutgelaunten Zwerg.

Gegen sechs werden die Augen des Zwergs richtig klein, und er ist nur noch mühsam bei Laune zu halten. Daher brechen wir heimwärts auf, und kaum läuft der Motor,  schläft der junge Mann. Das macht das Heimkommen sehr entspannt, wir stellen ihn einfach im MaxiCosi in sein Zimmer und können alles andere in Ruhe verräumen. Ich schaffe es sogar gleich noch, mir ein Abendbrot vorzubereiten: Zwei Scheiben Roggenmischbrot mit geräucherter Forelle, einmal mit Curry-Mango-Aufstrich drunter und einmal mit Essiggürkchen drauf. Den temporären Käseverzicht muss ich durch kreative Spezialitäten ausgleichen, dann fühlt es sich nicht so nach Einschränkung an.

Nach seiner obligatorischen halben Stunde wird der Zwerg wieder wach, ist motzig und daher gibts gleich die nächste Wartungsrunde. Als er mich so richtig komplett wirklich vollständig leergetrunken hat, ist er wieder gut drauf und randaliert spielt noch ein Weilchen an seinem Spielebogen. Allzulange hält er aber nicht mehr durch, daher verfrachte ich ihn mit einem Rasselring in sein Bett, setze mich daneben und unterhalte mich mit ihm. Dabei fährt er sichtbar runter, und wenn ich das Licht ausmache, fällt nur noch sein Kopf zur Seite, er seufzt ein paarmal und irgendwann kommt das leise *nug-nug-nug-nug-schmatz*, mit dem ihm der Schnuller aus dem Mund fällt.

Halb neun, Feierabend für die Babymama. Ich schreibe den Post hier weiter, nasche mich noch einmal quer durch den Kühlschrank und warte auf den Dr. rer. nat., der gegen neun vom Training wiederkommen wollte.