12 von 12 im Juli

Schaun wir mal, ob es 12 Bilder werden.

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#1/12: Wie immer klingelt der Wecker viel zu früh, und ich schleppe mich wie immer ins Bad.
Socken zu dieser Jahreszeit im Bett? Ja, leider.

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#2/12: Auch Bettwäsche waschen ist zur Zeit wieder Morgenroutine. Der Zwerg wächst oder hat Gehirnumbau oder vielleicht war es auch nur gestern abend zu viel Salami mit entsprechendem Nachdurst. Egal, das Maschinchen wäscht ja.

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#3/12: Halb neun, der Zwerg ist im Kindergarten und ich bin auf dem Weg zur Apotheke. Die fünf Minuten Umweg durchs Grüne gönne ich mir, schließlich steht ansonsten heute morgen der klassische Care-Mehrkampf auf dem Plan. Der kann warten.

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#4/12: Halb zehn, der Staubsauger hat gearbeitet, das Kinderzimmer hat wieder einen Boden. Allein „Puzzle zu Puzzle, Auto zu Auto,…“ hat ja schon große Wirkung.

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#5/12, halb elf und ich kümmere mich um mein neues Spielzeug. Mein neues Ebike hat vor ein paar Tagen Packtaschen bekommen, und ich wollte sie montieren. Dazu fehlt mir aber ein zweites Exemplar dieser Beutelchen, um die Taschen am Gepäckträger festzuklicken. Ich schreibe den Verkäufer an und bitte um Nachlieferung.

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#6/12: Zweiter Kaffee des Tages, dabei schreibe ich den Anfang dieses Eintrags und höre Deutschlandfunk. Ich spicke auch mal kurz in mein Arbeits-Mailpostfach. Diese Woche haben sich einige Dinge in Bewegung gesetzt, und ich hoffe auf News. Fehlanzeige.

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#7/12: Hier vergeht kein Tag ohne Lego. Klar.

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#8/12: Angesichts des Wolkenbruchs hier nachmittags so gegen halb fünf packe ich meine Trainingsklamotten lieber in  die funkelnagelneue Fahrradtasche. Ich bin ziemlich aufgeregt, schließlich hatte ich jetzt vier Jahre Pause.

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#9/12: Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es „nein, du kommst nicht mit zum Training“ oder „nein, der Kühlschrank bleibt nicht die Viertelstunde lang offen, bis du entschieden hast, was du essen willst“ war. Egal, ging vorbei.

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#10/12 ist ein Schummelbild: So sahen vor drei Jahren unsere Tomaten am 12.07. aus. Aktuell sind sie ähnlich groß, aber weniger zahlreich und knallegrün. Ich war eigentlich zeitig genug dran, aber seit es wieder weniger heiß ist, entwickelt sich da gar nix.

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#11/12 – muss ich mehr zum Training sagen? Der Anfang war so zäh wie erwartet, aber es wurde erstaunlich schnell besser. Eine sehr gute Idee war das, lieber langhaariger Bombenleger.

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#12/12: Ausnahmsweise darf der Zwerg heute von Anfang an im Elternbett schlafen. Nachdem er vorher ziemlich rumgestänkert und -genörgelt hat, noch einmal biologische Kampfstoffe im Zimmer verteilt hat, noch einmal einiges gegessen hat – waren dann plötzlich die Lichter aus und er war nur noch still und kuschelig. Mein großer Kleiner.

Zwischenstand

Die Kindergarteneingewöhnung zähle ich mal als abgeschlossen – heute morgen sind wir rein, ich konnte ihm mit Mühe noch JackeMützeSchalSchuhe abschwatzen, dann war er schon unterwegs. Schließlich muss man ja allen Erzieherinnen die coole L*ghtningMcQ*een-Jeans zeigen. Ich hole ihn seit gestern um 15:00 ab, länger wird er erstmal nicht bleiben müssen. Läuft also.

Außerdem schläft das Kind abends wieder gegen halb 8 und nicht erst zwei Stunden später, d. h., wir haben wieder einen Feierabend, der die Bezeichnung verdient.

Ich habe diese Woche wieder Urlaub, erstens um greifbar zu sein, falls es im Kindergarten doch nicht rund läuft, und zweitens weil meine Sicherheitspufferurlaubstage dieses Jahr verbraucht werden müssen.

In dieser Woche habe ich schon mehr Haushalt gemacht als in den zwei Monaten davor. Es waren genügend „sollte man ein paar Mal im Jahr machen“-Aufgaben fällig.

Mein Streber-Gen wirkt auch Richtung Geburtstage bzw. Weihnachten: drei Plätzchenteige liegen im Gefrierschrank, der Geburtstagspulli für den Zwerg ist fertig, die Adventskalender sind bestellt und der Fotokalender für die Verwandtschaft ist bis November fertig.

Außerdem stelle ich heute ungefähr tausend Klamottenpakete bei eb*y ein. Das ist was, was ich wirklich nur mache, wenn ich Zeit übrig habe. Wenn ich alles abarbeite, was ich schon vorbereitet habe, sind alle zu kleinen Wintersachen drin und hoffentlich auch bald weg \o/

Der Rest des Bastelkurses mit dem Zwerg war wunderbar. Er hat erwartungsgemäß begeistert mit dem Ton gematscht, mit voller Konzentration Glitzerbilder produziert und sich wohlgefühlt. Gips gießen fand er nett, die fertigen Gipsfiguren waren aber nur interessant, weil er sie mit der Schere zerschneiden konnte. Ich habe unsere Figürchen halt sortiert, was er vor die Schere bekommt (Gipsfahrzeuge) und was nicht (meine Schneemänner und Sterne aus Ton).
Der Kurs war eindeutig auf Kinder wie ihn ausgelegt. Eine Mutter war äußerst unzufrieden, weil die Auswahl zu klein und alles nicht sauber und filigran genug war. Gibts offensichtlich auch.

Privat ist also alles absolut im grünen Bereich. Zum Ausgleich hat das Irrenhaus seinen Namen aktuell wieder mehr als verdient.
(Roman wieder gelöscht)
Kurzfassung: Mein Teilzeitantrag für das kommende Jahr liegt beim Aufsichtsrat zur Genehmigung, weil ich Stunden aufstocken will und das die Personalkosten erhöhen würde. Wenn sie ihn noch zwei Wochen reifen lassen, gilt er als genehmigt wegen Nichtreaktion.
Das ist mal echte Mitarbeitermotivation.

WMDEDGT 11/2017

Man könnt ja auch mal wieder bloggen, nech.

Der Tag begann gegen 1:30, als der Zwerg mich gesucht und gefunden hat. Er hat gestern zum ersten Mal in seinem Leben den Mittagsschlaf ausfallen lassen, fiel dafür gegen halb sechs unweckbar um und war dann so gegen ein Uhr morgens wach (also genauer gesagt knüppelhart HELLWACH), hat sich zuerst den Papa gesucht und dann musste die Mama auch noch her. Die schläft nämlich wegen übelster Hustenanfälle zur Zeit im Exil, aber nicht weit genug. Nun gut, der Dr. rer. nat. übernahm freundlicherweise diese Nachtschicht, ich durfte gleich wieder ins Bett. Von 4 bis halb 8 haben sie dann übrigens auch noch geschlafen.

Ich bin etwa um 8 aufgestanden und sofort in die Küche gewetzt, um unserer Sonntagsbraten anzuwerfen. In einem Anfall von Größenwahn hatten wir mal eine tiefgefrorene Hirschkeule gekauft, und die ruhte seit Freitagabend in Öl-Kräuter-Marinade im Kühlschrank. Ab in den Ofen damit, dann gabs Frühstück für alle. Am Wochenende dauert das immer etwas länger und wir gehen gerne gleitend ins Rumschlumpfen, Lesen bzw. Spielen über, deshalb haben es der Zwerg und ich erst gegen

10 Uhr vor die Tür geschafft. Er liebt zur Zeit sein Bobbycar und den Sandkasten, also sind wir auf den Spielplatz vor dem Haus gegangen. Mit der Zeit kamen noch zwei Familien dazu, die ebenfalls den Wetterbericht kannten, ab Mittag hats nämlich wie angekündigt durchgeregnet bis abends. Zwei größere Jungs mit Inlineskates, ein fast Gleichaltriger ebenfalls mit Bobbycar und ein Baby, für Unterhaltung war gesorgt.

Um halb 12 war der Rückweg dran, der Braten war bei 72°C Kerntemperatur (jaaa, Nerds) und wir haben geschlemmt. Der Zwerg war mehr am Suppengemüse mit „Misss!“ (Milch) und „Pro!“ (Brot) interessiert als am Fleisch, aber das ist bei ihm halt so – ernährungstechnisch lebt er in Phasen, und aktuell ist Kohlenhydrat-und-Milchprodukte-Phase.

20171105_114055.jpgHeute war der Mittagsschlaf kein Thema, der Dr. rer. nat hatte sich mit dem Zwerg hingelegt und kam bald wieder aus seinem Zimmer, so dass wir ein ruhiges Stündchen für uns hatten. Stimmt nicht ganz, wir haben den Dr. rer. nat. wieder auf seine Standardhaarlänge Modell Zweitagebart getrimmt, damit sie ihn morgen in der Arbeit nicht für einen Hippie halten. War ja fast ein Zentimeter, was ich abgeschnitten habe.

Den Nachmittag haben wir mehr oder weniger vertrödelt, Duplo gespielt, mit der Kugelbahn gespielt, Puzzles gelegt, zwischendrin eine Runde Foren leergelesen, gemalt, Bilderbücher gelesen, … was zwei Erwachsene halt so mit einem unausgelasteten knapp Zweijährigen tun.

17:00 am Sonntagabend ist immer ein guter Zeitpunkt für meine beiden Männer, um in die Badewanne zu gehen. Sobald das Wasser einläuft, zerrt mich der Zwerg vor seinen Wickeltisch, ruft „Auszie! Auszie!“ und zerrt an seiner Hose. Ganz klar, er wollte so schnell wie möglich ins warme Wasser.
Weitere Situationskomik: Ich höre es plätschern, ich höre es laut plätschern und den Dr. rer. nat. „Nein!“ rufen, kurze Pause und dann ein lapidares „Nass.“ aus dem Mund des Zwergs. Joa, könnte davon kommen, dass er gerade einen Becher Wasser auf die Badematte gekippt hatte.
Nach dem Baden habe ich jedesmal einen zappelnden, sich windenden, vielarmigen Aal im Handtuch, der sich nur mit viel Ausdauer und roher Gewalt List und Tücke Überredungskunst abtrocknen und anziehen lässt. Aber auch das haben wir geschafft, der Dr. rer. nat. durfte noch ein bisschen in der Wanne bleiben und gegen

18:00 gabs dann tatsächlich Abendessen. Für uns Erwachsene wieder etwas Hirsch mit Gemüse und Couscous, für den Dr. rer. nat. danach noch Käsebrot und für den Zwerg „Bimbee!“ (Himbeeren, es lebe der Gefrierschrank), ein bisschen was von allem, was wir so aßen und Rote Bete.

Wie immer war der Zwerg nach dem Abendessen sehr zufrieden, plötzlich nicht mehr müde und das kreativste Kind der Welt, während der Dr. rer. nat. und ich in der Küche klar Schiff machten und nebenbei noch ein paar Lagen zuckerfreie Joghurt-Gummibärchen für die Männer produzierten. (Der Dr. rer. nat. lebt komplett zuckerfrei, der Zwerg zum großen Teil, ich nicht. Mir fehlt da noch die intrinsische Motivation.)

Gegen halb neun haben wirs geschafft, den Kleinen ins Bett zu bugsieren. Er schläft zum ersten Mal ohne Schlafsack und mit Decke, ich bin gespannt, wie gut das klappt. Die Schlafsäcke nerven ihn, weil er darin schlecht laufen kann, und entsprechen mühsam ist das Umziehen abends. Gestern nacht hat es mit der Decke für die zweite Nachthälfte gut geklappt, also probieren wirs.

Der Dr. rer. nat. schiebt Schlafdefizit und ist daher schon um halb zehn im Bett verschwunden, ich tippe noch diesen Beitrag, werde ein paar Reihen stricken und ihm dann folgen. Schließlich beginnt morgen eine neue, volle Arbeitswoche.

WMDEDGT 12/2016

Spät, aber doch noch…

Irgendwann ab Mitternacht bis früh um vier, halb fünf quakt der Zwerg mehrfach, lässt sich aber durch den Schnuller oder ein paar Knuddeleinheiten beruhigen. Wasser mag er keines, Milch gibts nachts seit Freitag nicht mehr.

Ab fünf Uhr ist die Milchbar wieder geöffnet (wens interessiert, Nächtliches Abstillen nach Gordon googeln), und er nutzt die Möglichkeit dankbar. Bis Viertel vor sieben landen drei Portionen in seinem Bäuchlein. Dann stehe ich leise, ganz leise auf und freue mich darüber, einigermaßen ausgeschlafen zu sein. Das war nämlich die Motivation für diesen Cut, ich wollte endlich mal wieder etwas mehr Tiefschlaf bekommen. Und da der Zwerg meistens nur aufwacht, weil ihn die volle feuchte Windel stört, gab es nur die eine Lösung: weniger reinfüllen, dann muss auch weniger wieder raus.
Ich wasche mich schnell, ziehe mich an und mache mir Frühstück.

Um zwanzig nach sieben muss der junge Mann dann aber auch aus den Federn, was ich ihm mit einer weiteren Stillmahlzeit versüße. Er ist gut drauf, lacht und kuschelt und klettert auf mir herum. Seine Morgenwäsche kann ich großzügig abkürzen, das Anziehen geht auch schnell, und so darf er eine Weile auf einer Brotkruste herumkauen, während ich die Küche fertigmache.

Gegen Viertel nach Acht machen wir uns auf den Weg zur Tagesmutter. In der Tiefgarage drehen wir noch einmal um und holen den anderen Autoschlüssel, weil der Kindersitz noch vom Besuch bei meinen Schwiegereltern im anderen Auto ist *grummel* Bei der Tagesmutter setze ich den Zwerg ab und drehe noch einmal um, weil ich seinen Schnuller vergessen habe *doppelgrummel* Völlig ausgeschlossen, dass  er den Vormittag ohne übersteht.

Gegen neun bin ich zuhause, wirble ein bisschen im Haushalt und trinke surfenderweise meinen Kaffee. Ich telefoniere mit meiner Personalerin, wir klären die Details zu meinem Wiedereinstieg im Februar und verabreden uns für die Unterschrift des Vertrages. Dann muss ich auch schon wieder los.

Um Viertel nach elf möchte nämlich der Zwerg wieder abgeholt werden. Normalerweise heult er auf, wenn er mich kommen sieht, weil er müde und hungrig ist und ich eine Rabenmutter und überhaupt. Heute hängt er fast schlafend auf dem Arm seiner Tagesmutter und zuckt nur mit den Augenlidern, als ich ihn übernehme, anziehe und ins Auto packe. Ich bin ja fast ein bisschen eifersüchtig, aber nur fast. Es ist ja gut, dass er sich bei ihr mittlerweile so wohl fühlt.

Zuhause koche ich den Männern schnell eine Ladung Gnocchi, für mich gibt es Reste von gestern. Der Zwerg ist wie immer ganz begeistert, als er den Schlüssel im Türschloss hört und krabbelt seinem Papa fröhlich quiekend entgegen. Nach dem Mittagessen spielt der Zwerg noch ein bisschen, bevor ich ihn nach einer Wartungsrunde in die Federwiege stecke. Für mich gibts ein paar Plätzchen und die zweite Internetrunde des Tages.

Um 14:15 quakt es dann schon wieder im Nebenzimmer, eineinhalb Stunden Mittagsschlaf waren schon zu viel für die Zwergenwindel. Also einmal trockenlegen und wir futtern uns quer durch unsere Obstvorräte – Apfel geht heute eher nicht so gut, dafür Pomelo und natürlich Heidelbeeren. die gehen immer. Ich telefoniere kurz mit dem Dr. rer. nat., um mit ihm das restliche Tagesprogramm abzustimmen. Der Zwerg und ich fahren in die Nachbarstadt, um ein paar Besorgungen zu machen, der Dr. rer. nat. wird früh Schluss machen und sich in der Zwischenzeit ausruhen, da er wieder mal kränkelt.

Wir bekommen sogar einen komfortablen Platz im Parkhaus, und von dort gehen wir als erstes in das Spielzeuggeschäft mit der Kleinkind-Spielecke. Heute ist der Krabbelturm uninteressant, der Zwerg will lieber Menschen beobachten und rund um die Murmelbahn Fangen spielen. Auch OK. Nach einer Weile sammle ich ihn ein, und wir besorgen beim Schweden ein paar Sabbertücher für ihn und dicke Strumpfhosen für mich. Also eigentlich auch für ihn, ich brauch die nämlich nur für den Spielplatz, sonst frierts mich. Ich würde ja gerne noch hier und da ein bisschen gucken, das klappt aber nicht mehr so richtig. Der Zwerg ist erstens hungrig, zweitens wirds ihm langweilig und drittens fängt er an, auszubüxen. Also packe ich alles zurück ins Auto und wir treten die Heimreise an, nicht ohne vorher noch gesnackt zu haben,

Zuhause eisen wir den Dr. rer. nat. von seinem Bildschirm los, derzeit wird nämlich um halb sechs im Hause stahldame zu Abend gegessen. Da haben wir noch echte Chancen, dass der Zwerg sich so gut benimmt wie er kann, je später, desto chaotischer wird es. Vollkornbrot, Käse, Tomate und eingelegte Maiskölbchen munden Junior hervorragend, ich ergänze das Menü noch um Weichkäse mit Pfefferkörnern. Im Anschluss spielen die Männer Fangen unter und um den Tisch (große Jungs sind wie kleine Jungs, nur die Kleidergröße ist anders…), bis die Laune des Zwergs kippt und er immer anhänglicher und dünnhäutiger wird. Zähneputzen, Wickeln, Umziehen, das Übliche. Dann kommt aber unser neues Adventsritual: Der Zwerg macht *pfffffffffrrrrt* (bitte den Monitar wieder trockenwischen) und sagt damit, dass er bitte gerne zum Wohnzimmertisch getragen werden möchte. Dort hängen mittlerweile drei Sterne am Faden, die sich so schön drehen, wenn man dagegenpustet. Das macht der Dr. rer. nat. selbstverständlich, dann ist aber Schluss. Noch einmal stillen wir, kuscheln ein paar Minuten, und der Zwerg schläft.

Um halb acht beginnt also mein bzw. unser Feierabend. Wir leeren noch den Trockner, dann schaut der Dr. rer. nat. einen Film oder zwei und ich lese WMDEDGTs quer durchs Netz.

Vermutlich werden wir noch ein bisschen quatschen, das Netz leerlesen und gegen neun, halb zehn im Bett verschwinden.

WMDEDGT 9/2016

Ha! Heute hab ich dran gedacht! Also eigentlich schon gestern, mein Bullet Journal merkt sich solche Termine nämlich für mich, was ein Glück.

0:15, ich schrecke von der Matratze im Kinderzimmer hoch. Ich liege unbequem, und mich frierts am Bauch. Ein Blick zeigt, dass ich mal wieder beim Stillen eingeschlafen bin, da der Zwerg noch passend vor mir liegt und leise säuselt. Ich verfrachte ihn in die Federwiege und schleiche mich zurück ins Schlafzimmer, das Bett ist bequemer. Der Zwerg findet die Idee aber nicht gut, also alles zurück, nochmal stillen, dann darf ich weiterschlafen.

Gegen 4:30 schaue ich das nächste Mal auf die Uhr. Ich bin wieder im Kinderzimmer (keine Ahnung, seit wann – muss ich mir Gedanken machen? Ich sehe das eher als gutes Zeichen, dass das im Schlaf klappt), der Zwerg rumort neben mir. Rumoren heißt: er dreht sich, geht in den Vierfüßlerstand, dreht sich quer im Bett, rammt mir seinen Kopf in den Bauch, wippt im Vierfüßler vor und zurück, lässt sich zur Seite fallen, rollt auf den Rücken, kraucht zurück auf den Bauch und wieder von vorne. Den ganzen Baby-Sonnengruß mit geschlossenen Augen, gelegentlichen Schlafpausen und gelegentlichem Aufheulen. Stillen will ernicht, Bauchmassage hilft nur kurzzeitig, Köpfchenkraulen auch. Irgendwas hat er wohl wieder, was es genau ist, wird sich zeigen.

Um 5:20 gebe ich auf und mache Licht an. Der Zwerg blinzelt mich verschlafen an, hört kurz auf zu zetern und begrüßt mit mir den Dr. rer. nat., der genauso verschlafen wie wir hereinkommt. Er schafft es immerhin, das Baby aufzuheitern und übernimmt die morgendliche Wickeln-Waschen-Anziehen-Routine, während ich die Küche aufräume und für den Zwerg und mich Frühstück vorbereite. Für mich gibts einen halben Apfelstrudel von gestern und danach Käsebrot, für den Zwerg einen Minizwetschgenkuchen, Rezept muss ich noch nachliefern. Gegen 6:30 gehen wir Zähneputzen, danach spielt der Zwerg noch ein bisschen. Er ist aber schon wieder reichlich dünnhäutig, so dass ich ihn schon bald wieder in die Federwiege verfrachte.

6:50, der Zwerg schläft, ich ziehe mich an und setze mich mit meinem Kaffee an mein Bullet Journal und den Rechner. Neben einigen WMDEDGT-Notizen besuche ich mein aktuelles Lieblingsforum und plane den Tag. Meine langfristige To-do-Liste besteht ungefähr zur Hälfte aus Einträgen mit dem Termin „Sep16“, also suche ich mir zwei Dinge heraus und nehme sie mir für heute vor.

Kurz nach acht quakt es aus dem Kinderzimmer, also bekommt Junior eine kurze Wartungsrunde und ich schnalle ihn – zum ersten Mal seit Wochen mit langärmeliger Strickjacke und Socken – mir auf den Rücken. Wir holen ein paar Kleinigkeiten bei Feinkost Albrecht und beim Bäcker und bestaunen unterwegs die Einrichtung einer Baustelle. Zwei kräftige junge Kerle sperren mal eben eineinhalb Spuren der Hauptstraße, ohne Behelfsampel herrschen wilwestähnliche Zustände, aber who cares.

Etwa um 9:15 sind wir zurück, Junior hat Hunger, und wir rufen kurz den Dr. rer. nat. an. Er plant, seinen Arbeitstag gegen 13 Uhr zu beenden, ich bereite also kein Mittagessen vor. Während des Telefonats demonstriert der Zwerg, dass er sich aus dem Vierfüßler nicht nur zum Knien hocharbeiten kann, sondern auch in den Stand. Reichlich wacklig und nur kurz, aber immerhin. Seine Neugier auf das weiße Kästchen in meiner Hand treibt ihn offensichtlich zu sportlichen Höchstleistungen an. Wir spielen eine Weile mit seinem geliebten Spielebogen, der wieder interessant ist, seit er alleine sitzen kann. Endlich kann man das Ding auch von oben untersuchen. Junior bleibt aber dünnhäutig, so dass ich ihn nochmal stille und gegen 10:45 wieder zum Schlafen hinlege. Ich schnappe mir mein aktuelles Büchereibuch, einen Brunetti-Roman, und lege mich daneben. Leider nur eine gute Stunde, dann ist er wieder wach.

12 Uhr, Zeit zum Mittagessen. Wir haben noch Tafelspitz und Kartoffeln von gestern. Dazu mache ich einen Salat, während mir der Zwerg zwischen den Füßen herumrobbt und Aufmerksamkeit einfordert. Das Essen klappt dann gut, er schafft eine ganze kleine Kartoffel mit Margarine, ein paar Fitzelchen Tafelspitz und einige Bissen Gurke. Seit kurzem gebe ich ihm einzelne Bissen in die Hand, die er dann in den Mund steckt. Dazu trinkt er immer wieder Wasser aus seinem Spezialbecher, bis auf ein paar Tropfen klappt das richtig gut. Zum Abschluss gibts noch ein paar Himbeeren, und wir gehen wieder spielen, bis der Dr. rer. nat. heimkommt.

Die Zwergenlaune bleibt unterirdisch, und sie wird nur kurzfristig besser, wenn die beiden Männer miteinander toben. (Ich könnte gar nicht so mit ihm toben wie der Dr. rer. nat., mir fehlt die Kraft, um unser Zehn-Kilo-Paket so herumzuheben.) Überraschend ruft mein Chef an, und ich plaudere eine halbe Stunde mit ihm über alte Zeiten und neue Entwicklungen – schön! Danach motzt Junior immer noch, aber gegen

14:30 kann ich ihn vom Schlafen überzeugen, und er schläft mit etwas Unterstützung immerhin eineinhalb Stunden. Seine Laune wird davon allerdings nicht besser, Diagnose: Lagerkoller. Gestern waren wir nicht draußen, heute auch nur kurz, das reicht dem Kind nicht. Daher packen wir die Wickeltasche ins Auto und ziehen los Richtung Bücherei mit der Option auf Spielen im Park daneben. Ausnahmsweise darf der Zwerg im Buggy mal in Fahrtrichtung gucken, das mache ich sonst nicht, weil ich befürchte, dass er da zu viel an Reizen abbekommt, aber hey, genau das wollen wir doch heute. Wir sammeln zwei Donna Leons ein, ein Buch über frühkindliche Bindung, einen Stadtführer und zwei Pappbücher für den Zwerg. Da ist er dann schon so müde, dass ohne Schnuller gar nix mehr geht. Also lasse ich ihn nur noch ein paar Minuten im Kleinkindbereich der Bücherei rumrollern und wir fahren wieder heim.

Gegen 17:45 sind wir wieder zuhause, der Dr. rer. nat. ist im Training, und ich bereite schnellstmöglich das Abendessen vor. Zwei Scheibchen Brot für den Zwerg auftauen, drei Scheiben für mich abschneiden, Margarine und ein paar Sorten Käse auf den Tisch, dazu ein Stück Gurke. Das teilen wir uns freundschaftlich, ich esse das Äußere, der Zwerg das weiche Innere. Er probiert zum ersten Mal, wie Frischkäsebrot mit Pfeffer drauf schmeckt, offensichtlich  gut.
Nach dem Essen darf er noch kurz spielen, bis ich den Tisch abgeräumt habe, dann gehen wir Zähneputzen, wickeln ihn, ziehen ihn um und stillen nochmal. Das Insbettbringen läuft wie immer: Stillen im dunklen Kinderzimmer, dann Rumgeturne wie heute morgen beschrieben. Die Verschnaufpausen zwischen den einzelnen Schritten werden immer größer, irgendwann schnappe ich ihn mir und lege ihn in Schlafposition. Er rollt noch zwei-, dreimal hin und her, dann schläft er. 19:30, unsere Standardzeit.

Jetzt ein bisschen Abendprogramm für Erwachsene: mit meiner Schwester telefonieren, mit einem halben Glas Fruchtwein (man wird genügsam…) den Abgang meiner Hasskollegin feiern, mit dem Dr. rer. nat. Türgitterpuzzle spielen und sich über die intellektuellen Nicht-Fähigkeiten des Kundenservice des Herstellers aufregen,… den Bericht hier zuende schreiben und ins Bett gehen.

Meine Prognose gegen 21:30 für den Rest des Tages: schlafen, nochmal wickeln und stillen, weiterschlafen.

Gute Nacht!