Fast wärs mir durchgerutscht – heute ist wieder ein Monatsfünfter, und da fragt Frau Brüllen, was wir eigentlich den ganzen Tag so machen.
Gestern war ein Schei%tag, wir hatten alle etwas wenig Schlaf und entsprechend anstrengend war der Zwerg. Zum Ausgleich hat er mich heute erst um 3:30 das erste Mal geweckt und hat nach dem Auftanken gleich weitergeschlafen. Ab fünf war dann zwei-, dreimal „Hilfe, wo ist mein Schnuller“-Alarm, aber irgendwie konnte ich doch noch schlafen. Um kurz nach sieben bin ich doch aufgestanden, im Kinderzimmer war noch Ruhe, so hatte ich Zeit für eine Katzenwäsche. Außerdem konnte ich mich anziehen, mir ein paar Frühstücksbrote machen und die Kaffeemaschine vorbereiten (yay, Kaffee mit Koffein!). Da fängt der Tag besser an als wenn ich direkt aufspringen und das Kind versorgen muss.
Inzwischen ist der Zwerg wach und strahlt mich wie jeden Morgen mit seinen Knopfaugen und seinem zahnlosen Grinsen an. Da kann nicht mal ich Morgenmuffel schlecht gelaunt sein. Schnell eine frische Windel, dann meinen Frühstücksteller holen und neben dem Stillen her meine Brote essen.
Danach die morgendliche Wartungsrunde für den Zwerg: Waschen und Anziehen, mit viel Zeit für Strampeln, Blödeln, auf dem Bauch liegen und Kucken. Heute hat er sich zum ersten Mal deutlich weiter hochgestützt als sonst, jetzt sah man von vorn fast den Bauchnabel. Und in der Rückenlage kann er sich durch abwechselndes Po-hoch-Stemmen und Fallenlassen seitwärts bewegen. Nicht gezielt, aber mit viel Elan 😀 Es ist einfach toll, wie ich dem kleinen Mann beim Entwickeln zuschauen kann.
Gegen viertel vor neun waren wir damit durch, ich habe ihn auf die Krabbeldecke verfrachtet, schnell meinen Kaffee getrunken, danach Zähne geputzt und ein bisschen mit dem Zwerg gespielt. Dann wurden seine Äuglein deutlich kleiner, also ab mit ihm in die Federwiege. Weil nämlich: wenn er nachts wieder nicht genug Schlaf bekommen hätte, holt er den in der Federwiege leichter nach als auf der Krabbeldecke.
Die Pause dauerte immerhin eine gute halbe Stunde. In der Zeit habe ich in der Küche klar Schiff gemacht, mit dem Dr. rer. nat. telefoniert und die Wickeltasche neu bestückt. Ich wollte nämlich mit dem Zwerg in die Stadt fahren.
Also sind wir so gegen zehn losgezogen, wie immer mit großem Gepäck: Kinderwagengestell, Kinderwagenaufsatz draufmontieren, Wickeltasche, Handtasche. Den MaxiCosi habe ich zum Glück schon im Auto gelassen, aber darin will ich den Zwerg nicht lange herumfahren – das tut seinem Rücken nicht gut. Wir fahren aus der Tiefgarage, biegen einmal rechts ab und stehen im Stau. Mpf. Das Radio erzählt was von einer Vollsperrung der Autobahn wegen einem Rettungseinsatz, und an unserer Ausfahrt wird der Verkehr abgeleitet. Zum Glück ist nur die Gegenrichtung gesperrt, trotzdem brauchen wir für die paar hundert Meter bis zu unserer Einfahrt etwa 20 Minuten. Einige besonders Begabte fanden es nämlich eine besonders gute Idee, zu ihrem Vordermann aufzuschließen, auch wenn sie damit die gesamte Kreuzung blockieren. Ich hab die Fenster sicherheitshalber zugelassen, dann konnte ich in Ruhe schimpfen. (Das muss ich mir auch bald abgewöhnen, fällt mir grade auf. Oh.)
Nunja, um Viertel vor elf waren wir dann doch vor Ort und sind direkt zu meinem ersten Ziel: einem Laden, in dem es Babytragehilfen gibt. Ich habe zwar ein Tuch, aber so richtig Freunde sind wir drei nie geworden. Deshalb habe ich nach einer Beratungsstunde mit fröhlichem Probetragen einen BabyCarrier dieser Firma erstanden. Der fühlt sich für mich gut an, und der Zwerg fand ihn gemütlich. Deshalb durfte er gleich drinbleiben, und wir sind zurück Richtung Innenstadt gewandert. Bei dem traumhaften Wetter heute war ich nur über das Sonnensegel sehr froh: sonst hätte sich der Zwerg mit seinen drei Fusseln auf dem Kopf einen bösen Sonnenbrand geholt.
Dort haben wir zuerst den Wickel- und Stillraum des großen Einkaufszentrums genutzt (tolles Ding, echt angenehm, dass sie dort sowas eingerichtet haben). Danach gabs noch ein Mittagessen für die Mama, gebratene Nudeln vom Schnellimbiss, währenddessen der Zwerg gleich mal eingeschlafen ist. Also sind wir nicht gleich zurückgefahren, sondern ich habe das schlafende Kerlchen erst noch eine Weile durch die Stadt geschoben, um ihn nicht aufzuwecken. Nach einer Stunde hatte ich keine Lust mehr und bin doch zurück.
Zuhause war die nächste Wartungsrunde dran, unterwegs trinkt der junge Mann nicht wirklich viel, sondern immer nur grade so ein bisschen gegen den größten Hunger. Man könnte ja sonst was verpassen. Anschließend hat der Zwerg seinen Mittagsschlaf fortgesetzt und ich diesen Beitrag begonnen.
Als der Dr. rer. nat. gegen halb fünf heimkommt, muss er natürlich auch gleich die Babytrage testen. Allerdings ist die beste Tageszeit des Zwergs inzwischen vorbei, und in Kombination mit unserer mangelnden Übung wird sein Kopf nur immer röter und sein Unmut *etwas* lauter, d. h., wir brechen ab und vertagen das Experiment.
Normales Spielen wird aber geduldet, d. h., wir beschäftigen uns mit seinem Spielebogen, seinem Schnuller und allem, was die kleine Kehle so her gibt. Der Dr. rer. nat. nennt das Gekrähe liebevoll Verdauungsgesänge – so ein kleiner Darm kann erstaunliche Duftwolken produzieren.
Gegen 17:45 wird der Zwerg zunehmend quengelig, außerdem signalisiert er Hunger. Also nochmal Wickeln und Stillen. Weil ich mein Baby ja kenne, habe ich ihn auf dem Wickeltisch gut müde gemacht: zuerst ein Zappelspiel und dann in die Bauchlage, Muskelaufbautraining. Danach braucht er eine extragroße Portion Muttermilch, und beim Warten aufs Bäuerchen fallen ihm fast die Augen zu. Das ist der perfekte Einschlafzustand, und ich bugsiere ihn gleich in sein Bett. Wir lassen beide Türen offen, dann fällt Licht aus dem Flur und aus dem Arbeitszimmer des Dr. rer. nat. in den Raum, und ich setze mich auf meinen Stillsessel und lese ein Weilchen. (Manchmal wird der Zwerg nochmal wach, dann muss ich nicht weit laufen und höre ihn gleich, bevor er aufdreht.) Nach zehn Minuten ist klar: der Zwerg schläft tief und fest. Also packe ich leise meine Sachen und ziehe zum Dr. rer. nat. in sein Arbeitszimmer in den Besuchersessel.
Dort drehe ich meine Leserunde durch die WMDEDGT-Teilnehmer, nicht zu vergessen ein Besuch bei 9gag. Anschließend recherchiere ich ein bisschen zu Babyhochstühlen, wir haben zwar noch ein paar Monate Zeit, aber wenn ich schon mal daran denke, bin ich vorbereitet und kann den nächsten Supersonderextrarabatt beim benachbarten Babyfachmarkt nutzen. Ich tendiere zu einem Treppenhochstuhl, z. B. sowas da. Obwohl, ich sollte zuerst meine Eltern befragen, vielleicht haben die noch einen auf dem Dachboden. Schließlich steht dort auch noch das Kinderbett, in dem meine Mutter und danach meine Schwester geschlafen haben, für den Zwerg parat.
Auch eine Stippvisite bei e*ay steht fast jeden Abend auf dem Plan, ich kaufe die Klamotten für den Kleinen fast nur dort. Schließlich trägt er mit seinen dreieinhalb Monaten bereits die vierte Kleidergröße, von Abnutzung der Sachen kann also keine Rede sein. Heute steigere ich bei einem Schlafanzugpaket mit. Die schicken Sachen (grade Jeans…) ziehe ich ihm nur an, wenn wir irgendwo zu Besuch sind, ansonsten darfs zuhause gern ein Strampler oder bequeme Sachen sein, da kommen mir Schlafanzughosen gerade recht.
Es ist halb neun, ich gehe offline. Ich gehe bald ins Bett, werde noch ein bisschen lesen und dann schlafen. Meine Chancen stehen gut, dass ich erst nach Mitternacht wieder geweckt werde – damit wäre mein WMDEDGT-Beitrag hiermit fertig 😉 Gute Nacht!
Edit 06.04.: Hat nicht ganz geklappt, ich musste um halb 12 nochmal Hand auflegen. Egal.