Lebenszeichen

Arbeiten, Homekindergartening, essen, schlafen.

Sehr, sehr mütend.

In unserer Großfamilie: 3/11 erstgeimpft, 5/11 hatten Corona, zum Glück mild, 1 davon abklingendes LongCovid.
Wir drei weder noch, keine Impftermine in Sicht.

WMDEDGT 09/2020

Nicht mehr neu, gute sieben Jahre läuft „Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“ schon, und es ist Corona-Edition Nr. 6. Bei mir nicht, ich denke grundsätzlich erst abends dran, und nicht jeder Tag will rückwärts noch aufgeschrieben werden.

Ich bin früh aufgewacht, aber noch mal ins Bett gekrabbelt und bald kam der Zwerg auch zu mir. Er kommt oft irgendwann morgens, heute hat er sich aber noch einmal eingekuschelt, obwohl es schon hell war. Das ist ungewöhnlich, aber sehr schön 🙂

Der Mann ging Einkaufen, während das Kind und ich Richtung Frühstück unterwegs waren. Das war so abgesprochen, denn der Zeitplan heute war voll.

Nach dem Frühstück haben der Dr. rer. nat. und ich Gulasch vorbereitet, das sich der Zwerg gewünscht hatte. Das sollte ja mittags fertig sein, und damit es ein paar Stunden auf dem Herd schmurgeln kann, ist morgens keine Zeit zu verlieren.

Von der Zwiebelbrutzelpfanne sprang ich direkt unter die Dusche, in frische Klamotten und dann gings mit dem Zwerg in die Stadt. Wer so wächst, braucht neue Hosen, denn ich kann zwar durchgescheuerte Knie flicken, aber Hosen verlängern ist dann doch zu wild. Also hat er (Premiere!) sich Hosen ausgesucht, wir haben noch einen Bello! besorgt und uns eine Breze geteilt.

Das Gulasch war derweil gut durch- und eingekocht, und mit dem gewünschten Reis war es ein Genuss. Der Zwerg hat immerhin probiert, nach drei Löffeln hatte er „keinen Hunger mehr“. Lego war wichtiger. Grmpf.

Ich bin zum zweiten Mal in die Stadt geflitzt, das geliebte Ebike hatte einen Termin zur Inspektion. Der ließ sich per Online-Terminbuchung vorwählen, wir sind kurz gemeinsam ums Rad und haben besprochen, was zu tun ist. Am Dienstag hole ich das Schätzchen wieder ab, und dann kann ich endlich wieder mit ihm herumdüsen. Die zweite Bremse war doch arg… luftig.

Putengulasch, ganz klassisch

Den Nachmittag haben wir zuhause verbummelt, bis der Zwerg rappelig wurde. Er wollte zwar nicht raus, aber wenn wir Eltern uns verbünden, hat er wenig Chancen und muss mit. Also sind wir zu dritt eine Runde über den ehemaligen Müll-, heute Solarberg gestiefelt und haben uns ordentlich vom Wind durchpusten lassen. Der Zwerg war angemessen fasziniert, schließlich sieht man nicht jeden Tag, wie ein Kanal in der Brücke übers Tal verläuft.

Der Aufstieg

Der Abend war dann sehr gemütlich, der Dr. rer. nat. ging mit dem Kind ins Bett. Welches nach einer Viertelstunde doch wieder bei mir war, dann aber gelangweilt rumhing und wenig später doch im Bett lag.

Ich habe im Hörvergleich beschlossen, dass ich Igor Levit zwar großartig finde, Tristan und Isolde aber doch lieber in der Orchesterfassung höre. Und jetzt werde ich mich auch gleich hinlegen.

12 von 12 im Juli

Schaun wir mal, ob es 12 Bilder werden.

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#1/12: Wie immer klingelt der Wecker viel zu früh, und ich schleppe mich wie immer ins Bad.
Socken zu dieser Jahreszeit im Bett? Ja, leider.

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#2/12: Auch Bettwäsche waschen ist zur Zeit wieder Morgenroutine. Der Zwerg wächst oder hat Gehirnumbau oder vielleicht war es auch nur gestern abend zu viel Salami mit entsprechendem Nachdurst. Egal, das Maschinchen wäscht ja.

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#3/12: Halb neun, der Zwerg ist im Kindergarten und ich bin auf dem Weg zur Apotheke. Die fünf Minuten Umweg durchs Grüne gönne ich mir, schließlich steht ansonsten heute morgen der klassische Care-Mehrkampf auf dem Plan. Der kann warten.

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#4/12: Halb zehn, der Staubsauger hat gearbeitet, das Kinderzimmer hat wieder einen Boden. Allein „Puzzle zu Puzzle, Auto zu Auto,…“ hat ja schon große Wirkung.

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#5/12, halb elf und ich kümmere mich um mein neues Spielzeug. Mein neues Ebike hat vor ein paar Tagen Packtaschen bekommen, und ich wollte sie montieren. Dazu fehlt mir aber ein zweites Exemplar dieser Beutelchen, um die Taschen am Gepäckträger festzuklicken. Ich schreibe den Verkäufer an und bitte um Nachlieferung.

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#6/12: Zweiter Kaffee des Tages, dabei schreibe ich den Anfang dieses Eintrags und höre Deutschlandfunk. Ich spicke auch mal kurz in mein Arbeits-Mailpostfach. Diese Woche haben sich einige Dinge in Bewegung gesetzt, und ich hoffe auf News. Fehlanzeige.

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#7/12: Hier vergeht kein Tag ohne Lego. Klar.

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#8/12: Angesichts des Wolkenbruchs hier nachmittags so gegen halb fünf packe ich meine Trainingsklamotten lieber in  die funkelnagelneue Fahrradtasche. Ich bin ziemlich aufgeregt, schließlich hatte ich jetzt vier Jahre Pause.

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#9/12: Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es „nein, du kommst nicht mit zum Training“ oder „nein, der Kühlschrank bleibt nicht die Viertelstunde lang offen, bis du entschieden hast, was du essen willst“ war. Egal, ging vorbei.

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#10/12 ist ein Schummelbild: So sahen vor drei Jahren unsere Tomaten am 12.07. aus. Aktuell sind sie ähnlich groß, aber weniger zahlreich und knallegrün. Ich war eigentlich zeitig genug dran, aber seit es wieder weniger heiß ist, entwickelt sich da gar nix.

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#11/12 – muss ich mehr zum Training sagen? Der Anfang war so zäh wie erwartet, aber es wurde erstaunlich schnell besser. Eine sehr gute Idee war das, lieber langhaariger Bombenleger.

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#12/12: Ausnahmsweise darf der Zwerg heute von Anfang an im Elternbett schlafen. Nachdem er vorher ziemlich rumgestänkert und -genörgelt hat, noch einmal biologische Kampfstoffe im Zimmer verteilt hat, noch einmal einiges gegessen hat – waren dann plötzlich die Lichter aus und er war nur noch still und kuschelig. Mein großer Kleiner.

Gesundes Neues! und Jahresendfragebogen

Ich wünsche allen, die hier vorbeikommen, ein wunderbares neues Jahr –  Gesundheit, Frieden, Sicherheit und Zufriedenheit für alle.

Eine kurze Jahresbilanz von 2018:

Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?

Eine 8 mit Tendenz nach oben. Beruflich immer wieder Unklarheit und Unsicherheit, aber weit weg von existentiellen Problemen. Privat war alles recht ruhig, Langeweile im positiven Sinn.

Zugenommen oder abgenommen?

Zugenommen, eindeutig. Nicht irre viel, aber die alten Hosen passen definitiv nicht mehr. Zur Trendumkehr fehlt mir die Motivation. Vielleicht wirds ab März besser, wenn ich an zwei Wochentagen den Zwerg nicht mehr abholen muss – an diesen Tagen will ich möglichst mit dem Fahrrad fahren.

Haare länger oder kürzer?

Kürzer. Ist bei meiner Frisur aber unwichtig.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

Etwas kurzsichtiger, dafür jetzt mit Prismen. Das entlastet Augen und Hirn doch deutlich.

Mehr ausgegeben oder weniger?

Ähnlich. Es gab keine großen Anschaffungen, soweit ich mich erinnere, nur die üblichen durchlaufenden Kosten mit Kind im Wachstum und zwei berufstätigen Erwachsenen.

Der hirnrissigste Plan?

Eigentlich keiner, oder vielleicht die paar Tage Alleinurlaub in Berlin im Oktober. Da waren ein paar zeitliche Planungen… äh… unrealistisch.

Die gefährlichste Unternehmung?

Mit Migräne-Aura und Kind im Auto selbst noch nach Hause fahren. Das mache ich nicht mehr.

Der beste Sex?

Gabs, ja. (Erwähnte ich schon das Kleinkind im Haushalt?)

Die teuerste Anschaffung?

Mein neues Handy vermutlich. Anfang Dezember hat sich das alte eine Spiderapp deluxe zugelegt, deshalb musste das sein.

Das leckerste Essen?

Möglicherweise mein selbstgekochtes Entrecote auf Gemüsebett mit Salzkartoffeln, das gabs an Heiligabend. Oder eins der diversen Steaks, die der Dr. rer. nat. uns brutzelt. Oder meine Panna Cotta von gestern.

Das beeindruckenste Buch? Der ergreifendste Film? Die beste CD? Das schönste Konzert?

Begonnen habe ich die kurze Geschichte der Menschheit von Yuval Harari.
Und seit kurzem lese ich Bücher über diverse Aspekte von Six Sigma, die ich auch sehr erhellend finde.
Schlechtester Film des Jahres war für meinen Geschmack Thor Ragnarok – so ein Schnuckel und so ein platter Klamauk, nein danke.

Die meiste Zeit verbracht mit…?

… dem Zwerg und dem Dr. rer. nat.

Die schönste Zeit verbracht mit…?

… dem Zwerg und dem Dr. rer. nat. einerseits und andererseits mit den meisten meiner Projektmitglieder. Wir hatten einige sehr intensive und produktive Sitzungen, die mich berührt haben.

Vorherrschendes Gefühl 2018?

Schöne Dinge tun und dabei mit einem Auge auf die Uhr schielen. Mein Zeitplan ist stellenweise ziemlich straff.

2018 zum ersten Mal getan?

Meiner Chefchefin vor versammeltem Publikum widersprochen und mich dabei gut behauptet.
(Dass ich hinterher im Büro geheult habe, ist mir dabei egal.)

2018 nach langer Zeit wieder getan?

Den langhaarigen Bombenleger getroffen. Alleine aus Spaß am Wegfahren weggefahren.

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?

Einen ganz bestimmten Kollegen.
Das Warten darauf, dass in der Arbeit endlich mal klar ist, wie es weitergeht.
Eine gewisse Nachbarin, die hier im Haus Stimmung macht.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Das Universum, dass der Zwerg möglichst früh einen Kindergartenplatz braucht und nicht erst mit 3 3/4. Hat geklappt, war richtig.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?

Jede Breze, die ich überraschend dem Zwerg vor die Nase halten konnte. Da strahlt er immer noch jedesmal wie ein Putzeimer.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?

Das Muttertagskunstwerk des Zwergs. Bei uns sind Geschenke üblicherweise abgesprochen und daher nicht sehr überraschend. Der Zwerg macht da nicht mit, der erlebt Schenken noch mit Haut und Haaren.

Dein Wort des Jahres?

Black Belt. Ich werde bald einer, und unser neuer COO ist einer.

#Dein Unwort des Jahres?

„Mama weg!!!1elf“ Papakinder sind manchmal nicht. lustig.

#Dein Lieblingsblog des Jahres?

Immer noch Herr Paul. Echt, sympathisch, und ich bin beim  Lesen immer wieder beeindruckt davon, was er und Jott so stemmen.
Wiederentdeckt habe ich den Shopblogger.

2018 war mit einem Wort…?

Weitermachen.

Dein grösster Wunsch fürs kommende Jahr?

Dass der Dr. rer. nat. gesundheitlich wieder in eine bessere Phase kommt.
Dass bei uns beiden beruflich Klarheit reinkommt.
Dass wir weiterhin von Katastrophen verschont bleiben.

Der große Kleine

… erzählt abwechselnd, er wäre ein Baby, eine Babykatze, ein liebes Babygespenst, ein lieber Babytiger oder ein Erwachsener. Ganz selten ist er auch eine böse Schlange.

… bricht in Tränen aus, wenn der Dr. rer. nat. das imaginäre Glas Orangensaft leergeTRUNKEN HAT!!!

… quatscht uns den ganzen Tag die Ohren voll. „Papa, machst du mit mir XY?“ – „Ja.“ – „Mama, ich hab den Papa gefragt, ob er mit mir XY macht. Und er hat JA GESAGT!!!1elf“

… braucht viel zu wenig Schlaf.

… ist ein absolut süßer Knopf.

*pieps*

Wir sind auf dem Bauernhof, ohne Handynetz und quasi nur im Freien. Der Zwerg ist glücklich, mir reichts langsam, aber so ist das halt jetzt.

Falls jemand einen Tipp für einen Familienbauernhof in der mittelfränkischen Pampa braucht, einfach melden.

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Nur echt mit dem geliehenen Hello-Kitty-Unterhemd